Schlafexperte Weingärtner
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„Bewusst Gesund“

Experte bringt Menschen das Schlafen bei

Matthias Weingärtner ist biomedizinischer Analytiker und leitet die Schule des Schlafens in Hornstein. Seit 21 Jahren beschäftigt er sich mit der Schlafmedizin. Im Rahmen des „Bewusst Gesund“– Schwerpunkts zum Thema „Erholsamer Schlaf“ war Weingärtner zu Gast im Burgenland Heute Studio.

Beinahe jeder dritte Erwachsene in Österreich klagt über zu wenig oder schlechten Schlaf. In den vergangenen Jahren sind vermehrt Beruhigungs- und Schlafmittel verkauft worden, das hat eine Umfrage bei den österreichischen Apotheken ergeben – mehr dazu in Erholsamer Schlaf: Hilfe im Schlaflabor. Laut Experte Matthias Weingärtner kann man das „richtige“ Schlafen erlernen.

„Nachhaltige Lösungen statt Medikamenten“

Weingärtner ist im Schlaflabor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt tätig. Die Schule des Schlafens sei eine „Institution“ die er gegründet habe, um den Leuten das Schlafen zu erlernen. Prinzipiell müsse man bei Schlafstörungen zwischen organischen und psychisch bedingten Schlafstörungen unterscheiden. „Zu den organischen Schlafstörungen zählen etwa das Schnarchen, Atemaussetzer oder das sogenannte ‚Restless Legs‘-Syndrom. Bei den psychisch bedingten Störungen fangen viele an, sich in den Apotheken Medikamente zu holen. In der Schule des Schlafens hingegen, versuchen wir mit der kognitiven Verhaltenstherapie Lösungen zu finden, die nachhaltig sind“, so Weingärtner.

Experte über Wege zu gesundem Schlaf

Kann man guten Schlaf erlernen? Matthias Weingärtner sagt ja. Er hat die „Schule des Schlafens“ in Hornstein gegründet und gibt Einblicke in den „Lehrplan“.

Im „Bewusst Gesund“– Schwerpunkt zum Thema „Erholsamer Schlaf“ informiert der ORF die ganze Woche im Radio, Fernsehen und Internet über das Thema.

Laut dem Experten sind die Ursachen für Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen unterschiedlich. „Einschlafstörungen können zum Beispiel durch einen Bewegungsdrang ausgelöst werden. Auch das Handy ist ein ‚Einschlafkiller‘. Bei Durchschlafstörungen muss man sich die genaue Ursache ansehen“, sagte Weingärtner. Wichtig sei es, den Schlaf entspannt zu sehen. Wer angespannt sei könne nicht einschlafen. Man müsse einen Weg finden, um am Abend zu entschleunigen. „Um besser Schlafen zu können, sollte man eine Stunde vor dem Einschlafen das Handy weggeben und das Licht etwas abdunkeln. Auch ein heißes Bad oder eine heiße Dusche können dabei helfen in eine Entspannung zu kommen“, so Weingärtner.

Immer mehr Menschen haben Schlafstörungen

Vor allem in den vergangenen Monaten und Jahren haben Schlafstörungen enorm zugenommen. „Wir gehen davon aus, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung eine Schlafstörungen haben. In letzter Zeit ist diese Zahl angestiegen“, sagte Weingärtner. Wer drei bis viermal die Woche über einen Monat lang Schlafstörungen oder einen schlechten Schlaf hat, der soll laut dem Experten einen Arzt aufsuchen.