Wirtschaft

Causa Tojner: Testament wirft Fragen auf

Bei den Ermittlungen gegen Investor Michael Tojner im Zusammenhang mit gemeinnützigen Wohnbauträgern gibt es eine neue Entwicklung: Tojner bestritt immer, hinter den Firmen gestanden zu sein. Ein sichergestelltes Testament würde das nun widerlegen, berichtete das „profil“.

Seit 2019 ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen den Investor Tojner – nach einer Anzeige des Landes Burgenland. Der Vorwurf gegen Tojner lautet, kurz gesagt, dass er über Strohmänner und Firmen die gemeinnützigen Wohnbauträger gekauft haben soll. Anschließend soll auf die Aberkennung der Gemeinnützigkeit hingearbeitet worden sein, um die Wohnungen dann auf dem privaten Markt teuer verkaufen zu können.

Bei der vom Land durchgeführten Aberkennung soll der Wert der Immobilien viel zu niedrig angegeben worden sein – das Land Burgenland zeigte Tojner an und sprach von einem entstandenen Schaden von mehr als 160 Millionen Euro.

Tojner wies Vorwürfe immer zurück

Tojner hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Zum Zeitpunkt des Entzugs der Gemeinnützigkeit 2012 bzw. 2015 habe er weder direkt noch indirekt mit den Wohnbauträgern zu tun gehabt, beteuerte er. Er habe erst 2017 „Reste“ der Gesellschaften erworben.

„Profil“ (Onlineausgabe) zitiert jetzt allerdings aus einem Zwischenbericht des Bundeskriminalamts vom heurigen Oktober. So sei ein Testamentsentwurf Tojners sichergestellt worden, der nahelegt, dass der Investor sehr wohl bereits 2015 hinter den damals noch gemeinnützigen Bauträgern gestanden sein soll. Es geht um die mögliche Vererbung der Immobilienobjekte, bevor er noch rechtlicher Eigentümer war.

Tojner bleibt allerdings bei seiner Version. Von seinem Anwalt hieß es gegenüber dem „profil“, dass das Land Burgenland versuche, seine eigene Verantwortung abzuschieben.