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Chronik

Nächste Runde im „Hotter-Streit“

Der im Sommer aufgepoppte Streit um Gemeindeflächen von Wiesen, Pöttsching und Bad Sauerbrunn (Bez. Mattersburg) ist um eine Facette reicher: Der Bad Sauerbrunner Bürgermeister wollte Wohnsiedlungen aus Wiesen und Pöttsching in seine Gemeinde eingliedern. Jetzt bekommt er Unterstützung von der Geschäftsführung des Freizeitparks Römersees.

Der Freizeitpark Römersee liegt auf den Gemeindehottern von Wiesen und Pöttsching. Als Bestandteil der beiden Ortschaften sei der Römersee aber nie gesehen worden, sagt die Geschäftsführerin des Römersees Margit Rass. „Wir waren eher immer nur die Kuh im Hintergrund, die gemolken werden muss, zum Beispiel bei der Tourismusabgabe. Wir haben noch nie irgendwas geschenkt bekommen von diesen Geldern“, so Rass.

Rass startete Petition

Dass sie jetzt eine Petition startete, hat ursächlich mit dem Kanal auf dem Areal des Römersees zu tun. Rass beklagt, dass weder Pöttsching noch Wiesen eine Sanierung des Kanals bezahlen würden. Dazu gibt es eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs aus dem Jahr 2019, demnach dürfen die Gemeinden Pöttsching noch Wiesen diesen Kanal auf dem Privatareal des Römersees sanieren. Bad Sauerbrunn hingegen wäre bereit, den Kanal zu übernehmen und auch zu sanieren, wenn der Römersee zu Bad Sauerbrunn kommt, sagt Rass.

Hutter: „Würden Verantwortung für Kanalnetz übernehmen“

Das bestätigt auch Bürgermeister Gerhard Hutter (Liste Bad Sauerbrunn). „Wenn wir ein Kanalnetz übernehmen, dann kassieren wir ja auch Geld dafür. Da gibt es ja auch Anschlussgebühren dafür. Und wenn ich Anschlussgebühren kassiere, dann habe ich auch die Verpflichtung für das Kanalnetz und bin auch verantwortlich dafür. Das ist ja Standard in jeder Gemeinde, selbstverständlich würde da das gleiche gelten“, erklärt Hutter.

Der Wiesener Bürgermeister Matthias Weghofer (ÖVP) ist dagegen, Gemeindebereiche an Bad Sauerbrunn abzutreten. Im Falle einer Volksbefragung will er die ganze Gemeinde – also alle Wohnsiedlungen – befragen. Der Bürgermeister von Pöttsching Martin Mitteregger (SPÖ) kann verstehen, dass Bad Sauerbrunn einen größeren Gemeindehotter haben möchte. Kostenlos wären solche Abtretungen aber nicht zu haben.