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Biberdamm sorgt für Probleme in Eltendorf

Biber werden häufig als Baumeister der Natur bezeichnet. Sie sorgen aber in einigen Gemeinden für Probleme, etwa in Eltendorf (Bezirk Jennersdorf). Durch Bauarbeiten der streng geschützten Biber kommt es dort nicht nur zu Überschwemmungen, sondern auch zu ernstzunehmenden Schäden an einer Straße.

Der Hoppachbach bei Eltendorf ist normalerweise ein kleines Rinnsal. Auf aktuellen Luftaufnahmen erinnert er allerdings fast schon an einen kleinen Seitenarm des Amazonas. Schuld daran ist ein Biberdamm, der das Wasser auf einer Länge von 500 Metern aufstaut und so regelmäßig für Überschwemmungen sorgt. „Bei diesem Biberdamm kommt noch hinzu, dass dieses Wasser die Brücke beeinträchtigt. Die Auflage dieser Brücke steht ständig unter Wasser, außerdem wird die Zufahrtsstraße zu dieser Brücke unterminiert“, so Bürgermeister Christian Schaberl (FBL).

Biberdamm in Eltendorf
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Dieser Biberdamm ist für die Schäden an der Brücke verantwortlich

Unmittelbar vor der Brücke ist dadurch auf dem Güterweg ein tiefes Loch entstanden. „Hier bei diesem Damm ist definitiv Gefahr im Verzug. Wir haben diese Straße ja auch gesperrt gehabt und müssen jetzt – auf Kosten der Gemeinde – diese Straße auch wieder sanieren. Hier brechen richtig Stücke raus. Es besteht die Gefahr, dass hier auch einmal ein Unfall passiert. Das Problem ist hier aber auch die Haftung, denn die Gemeinde haftet für solche Fälle. Deswegen möchten wir, dass dieses Problem gelöst wird“, so Schaberl.

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Probleme mit Biber in Eltendorf
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Probleme mit Biber in Eltendorf
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Probleme mit Biber in Eltendorf
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Probleme mit Biber in Eltendorf
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Probleme mit Biber in Eltendorf
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Auch die örtliche Bundeswasserbauverwaltung spricht in einer Stellungnahme von einer Beeinträchtigung der Brücke und der Straße und empfiehlt eine Umsiedlung der Biber. Das Land Burgenland verfügt zwar einen eigenen Bibermanager, von dem zeigt man sich in Eltendorf aber enttäuscht.

Biber nahezu ausgestorben

Biber galten Ende des 19. Jahrhunderts im Burgenland als ausgerottet. Seit 20 Jahren sind sie durch Wiederansiedlungen auch hier wieder heimisch.

„Wir haben den Eindruck, dass sich die für die Probleme, die die Gemeinden haben, gar nicht interessieren – und vor allem auch nicht für die Folgeschäden, die der Biber hier macht. Ich würde gerne Unterstützung vom Land erwarten, sodass wir hier seitens der Gemeinde mit dem Biberproblem nicht mehr alleine gelassen werden“, so Schaberl.

Dammentfernung nur von September bis März

Das Land verwies auf Anfrage des ORF darauf, dass eine Entfernung des Dammes nur mittels behördlicher Bewilligung erlaubt sei und nur außerhalb der Brutzeit von 1. September bis 31. März erfolgen dürfe. Die Gemeinde könne den Damm aber ohne Bescheid senken, riet das Land. „Das Problem ist hier aber, dass wir es regelmäßig seitens der Gemeinde kontrollieren müssen. Ich muss dann regelmäßig einen Gemeindearbeiter mit dem Bagger hineinschicken. Das verursacht sehr viele Kosten“, so Schaberl. Die Probleme mit dem Biber hätten die Gemeinde bereits einen fünfstelligen Betrag gekostet, hieß es vom Bürgermeister.

Biberdamm in Eltendorf: Bürgermeister Christian Schaberl
mit ORF-Burgenland-Reporter Andreas Herbst
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Bürgermeister Christian Schaberl und ORF-Burgenland-Reporter Andreas Herbst

Das Loch in der Straße hat die Gemeinde jetzt einmal provisorisch gestopft. Der Bürgermeister hofft nun auf einen baldigen Besuch der Sachverständigen des Landes, damit das Biberproblem auch nachhaltig gelöst werden kann.

In einer schriftlichen Stellungnahme des Landes vom Freitag hieß es, dass die Sachverständigen und Beamten der Landesregierung am Montag wieder im Amt seien. Die zuständige Abteilung des Landes werde per Bescheid feststellen, was die Gemeinde Eltendorf in der Angelegenheit machen darf. Eine Entfernung des Dammes sei nicht gewollt, da sonst das Biberrevier bachabwärts in Richtung S7-Baufeld verlagert werde.