Ende des 19. Jahrhunderts galt der Biber im Burgenland als ausgerottet, vor 20 Jahren tauchte er dann wieder auf. Nachdem er streng geschützt ist, erholten sich die Bestände dermaßen gut, dass der Biber mittlerweile nahezu alle Bäche und Flüsse besiedelt hat, sagt Andreas Ranner von der Naturschutzabteilung des Landes. Laut Ranner gibt es im Burgenland etwa 190 Reviere mit insgesamt 600 Bibern.
Bibermanagement sorgt für Aufklärung
Allerdings ist der Biber nicht überall willkommen. Seine Behausungen, die Biberdämme, werden an manchen Orten von Anrainern, Gemeinden und dem Wasserbau kritisch gesehen. Aus diesem Grund installierte das Land 2015 ein eigenes Bibermanagement. Beratung, Prävention, Eingriff in den Lebensraum und als letzte Konsequenz Eingriff in die Population – das seien die Hauptaufgaben des Bibermanagements, so Ranner. Das habe sich bewährt und somit könne ein Großteil der Konflikte schon in einem frühen Stadium gelöst werden.
Oft fehle es an der nötigen Information, so die Bibermanagerin Franziska Bauer: „Es ist zum Beispiel wichtig, den Leuten zu sagen, wenn der Biber Bäume fällt, um eben die Rinde fressen zu können im Winter, dann ist es wichtig, dass der Baum nicht sofort weggeräumt wird, sondern eben liegen gelassen wird, weil sonst fällt er der Biber den nächsten Baum“.
Biber schafft neuen Lebensraum für andere Arten
Der Biber habe aber auch eine wichtige ökologische Funktion, sagt Herbert Szinovatz vom Naturschutzbund. Positiv sei, dass der Biber Wasser zurückhält, vor allem im Hinblick, dass es wenig Niederschläge gibt. Durch die Bautätigkeiten des Bibers entstünden Seen, die Vögel und Insekten anlocken würden, die in manchen Gegenden schon lange nicht mehr gesehen worden seien, so Szinovatz. So gesehen, ist der Biber ein stiller Baumeister, wenn es darum geht, neuen ökologischen Lebensraum zu schaffen.