Eine Biberfamilie gestaltet den Lebensraum stark um und schafft damit aber auch Lebensraum für viele weitere Tiere. Damit haben Biber große Bedeutung für den Naturschutz. Ein Biberdamm etwa wirkt wie eine Staumauer und kann zu großräumigen Überflutungen führen. Die Nager, die sich rein von Pflanzen ernähren, bereiten auch Forstwirten Probleme, denn Biber fällen oft einen Baum in einer Nacht.

2015 wurde 45 Reviere gezählt, mittlerweile sind es fast 200. Die Bibermanagerin des Landes ist Franziska Bauer. Bei Begehungen vor Ort werden individuelle Lösungen gesucht. „Wenn zum Beispiel ein Damm zu hoch ist, dann kann man den Damm etwas absenken in Absprache mit dem Bibermanagement. Ein anderes Beispiel ist etwa, wenn Feldfrüchte in einem zu großen Ausmaß gefressen werden, kann man etwa einen E-Zaun aufstellen oder Bäume mit Gitter schützen“, so Bauer.
Naturschutzbund kauft Lebensräume für Biber
Auch der Naturschutzbund Burgenland versucht durch Grundstücksankäufe, Biberschutzgebiete zu schaffen. „Wir versuchen im gesamten Burgenland, dass wir durch Naturfreikauf diese Lebensräume für immer schützen. Wir haben ein Spendenkonto, von da bekommen wir die Förderungen und können sofort die Grundstücke aufkaufen“, so Klaus Michalek vom Naturschutzbund Burgenland.

Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) bezeichnet das Bibermanagement als Erfolgsgeschichte, „weil sehr viele Fälle durch Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildungsarbeit entschärft werden konnten. Die Zahl der Biber wächst“. Entschädigungszahlungen gibt es keine, allerdings Unterstützungsleistungen. „Etwa wenn es darum geht, Präventionsmaßnahmen zu setzen. Beispielsweise bei Umzäunung für Bäume, es gibt auch Elektrozäune für die Landwirtinnen und Landwirte. Wir schauen immer, in welcher Verhältnismäßigkeit das dann auch sinnvoll ist“, so Eisenkopf.