In Bruckneudorf wurde dem Areal einer denkmalgeschützten Konservenfabrik, genannt „Erbse“ neues Leben eingehaucht. Seit einem Jahr gehen Kinder dort in die Volksschule – mehr dazu in Historischer Schulstart in Bruckneudorf.
Darüber hinaus entstehen ein neuer Dorfplatz, Wohnungen und Büros und eine Tiefgarage. Schule und Dorfplatz haben knapp 15 Millionen Euro gekostet – mehr dazu in Neu gestaltete „Erbse“ wieder eröffnet. Die Baukosten seien sicher höher als ein Neubau auf der grünen Wiese, ohne Förderungen gehe das nicht, so Vizebürgermeister Gerold Eder (SPÖ).
Mehr Unterstützung von Bund und Ländern gefordert
Entsiegelung um Umnutzung können also Lösungen gegen die Bodenversiegelung sein. Entsiegelung sei vor allem bei Großprojekten sinnvoll, sagt Gernot Stöglehner von der Universität für Bodenkultur in Wien – wie die Umwandlung von Kasernen oder alten Einkaufsflächen, aber das könne Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis dann dort wieder ein funktionsfähiges Ökosystem entstehe, so Stöglehner. Eine Wiese brauche zwischen 15 und 50 Jahre, eine Hecke bis zu 150 Jahre, ein Wald 250 Jahre.
Umnutzungsprojekte seien vielversprechender. Dafür müssten Bund und Länder aber einiges ändern – vor allem bei der Wohnbauförderung – Stöglehner kritisiert, „dass hier der Neubau höher gefördert wird als die Sanierung von Altbestand.“ Es brauche auch eine starke Regionalplanung mit Baulandgrenzen rund um den Ort. Außerdem soll der Finanzausgleich jene Gemeinden belohnen, die aktiv Maßnahmen setzen. Der Bruckneudorfer Vizebürgermeister sagt, Gemeinden bräuchten mehr Unterstützung, um sich im Förderdschungel zurechtzufinden.