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Gesundheit

100 neue Ärzte in Burgenlands Spitälern

Laut einer Aussendung des Landes seien im heurigen ersten Halbjahr 69 Ärztinnen und Ärzte in burgenländischen Kliniken aufgenommen worden, 34 weitere hätten einen Vertrag unterschrieben. Das Land führt das auf die, nach eigenen Angaben, österreichweit höchsten Gehälter zurück.

Das Burgenland zahlt nach eigenen Angaben österreichweit das höchste Jahresbruttogehalt von Fachärztinnen und Fachärzten – mehr dazu in Fix: Burgenland zahlt höchste Ärztegehälter. Die Anzahl der neu angestellten Ärztinnen und Ärzte würde zeigen, dass dieses Modell greife, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) in einer Aussendung.

69 Anstellungen im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr seien 69 Ärztinnen und Ärzte in allen Kliniken aufgenommen, das seien um die Hälfte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – darunter etwa Anästhesie-Ärztinnen und -Ärzte für das Krankenhaus Oberwart. Zudem hätten 34 weitere Ärztinnen und Ärzte bereits einen Vertrag unterschrieben und sollen demnächst ihren Dienst in Oberwart, Oberpullendorf, Güssing oder Kittsee antreten. „Da sich auch die Abgänge deutlich reduziert haben, liegen wir mit diesen Zahlen für den Bereich der Gesundheit Burgenland voll im Plansoll. Das zeigt, dass unser neues Modell angenommen wird“, so Doskozil. Man sei zuversichtlich, die rund 80 offenen Ärztestellen bis Jahresende besetzen zu können.

Steigendes Interesse an Pflegekräfte-Ausbildung

Mit Herbst werden rund 300 Schülerinnen und Schüler die Gesundheit-Burgenland-Schulen in Oberwart und Eisenstadt besuchen, das sei ein Rekordwert. Zusätzlich dazu kämen noch Auszubildende in Pinkafeld und den Fachhochschulen. Ein wesentlicher Teil der künftigen Pflegekräfte würde das Anstellungsmodell des Landes nutzen, so Doskozil – mehr dazu in Angehende Pflegekräfte: Anstellungsmodell ausgeweitet.

Kritik von ÖVP und FPÖ

Kritik kam am Mittwoch von der ÖVP, Doskozil würde versuchen „Probleme zu überdecken“, so Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Die ÖVP bezog sich in ihrer Kritik auf die am Dienstag bekannt gewordene Meldung, dass im Krankenhaus Güssing ab 3. Juli, wegen einem Engpass an Turnusärzten, an zwei Tagen die Woche nachts eine Rettungssperre geplant sei, diese komme nun aber doch nicht – mehr dazu in Doch keine Rettungssperre in KH Güssing. Die ÖVP ortet ein „strukturelles Problem“. Man habe sämtliche Warnungen ignoriert und das Problem verschleppt, so Fazekas.

Von der FPÖ hieß es am Mittwoch dazu: „Anstatt in Pflege vor Ort und den klassischen Allgemeinmediziner zu investieren, werden alleinig im Bereich der Krankenhäuser Ärzte durch Spitzengehälter angelockt“, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej. Laut FPÖ ein „nicht zufriedenstellender Ansatz“.