FreuRaum in Eisenstadt
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Wirtschaft

„FreuRaum“ in finanziellen Schwierigkeiten

„FreuRaum“ in Eisenstadt steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Es handelt sich dabei um eine vor vier Jahren gegründete gemeinwohlorientierte Genossenschaft, die ein Lokal betreibt, wo langzeitarbeitslosen Menschen eine Chance am Arbeitsmarkt gegeben wird. Jetzt droht dem Sozial-Projekt das Aus.

Vor vier Jahren wurde der „FreuRaum“ mit der Unterstützung von 150 Genossenschaftern und Genossenschafterinnen eröffnet. Seither bietet dieses Lokal in der Eisenstädter Fußgängerzone Platz für Menschen, die nachhaltig denken, die das Reparaturservice und das Nähcafe nutzen, und die solidarisch mit Minderheiten und Fremden sind, oder einfach nur vegetarisch oder vegan essen wollen. Vor wenigen Tagen ist „FreuRaum“-Obfrau Anja Haider-Wallner an die Öffentlichkeit gegangen und hat offensiv die Finanzprobleme von „FreuRaum“ angesprochen.

FreuRaum in Eisenstadt
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Der „FreuRaum“ in der Fanny-Elßler-Gasse in Eisenstadt

„Es ist vieles zusammengekommen. Einerseits haben wir viel zu teuer umgebaut, das sind einfach hohe Kosten dazugekommen. Dann kam das Coronavirus, dann kam eine Personalkrise. Mittlerweile sind die Kosten explodiert, sowohl Energiekosten als auch Lebensmittelpreise und auch die Miete wurde angehoben. Die Fülle an Dingen und geplatzte Gespräche mit Stiftungen für weitere Unterstützung haben es jetzt eigentlich sehr schnell sehr gefährlich werden lassen“, so Haider-Wallner.

Für 2023 fehlen 80.000 Euro

Konkret fehlen für heuer noch 80.000 Euro, für die nächsten Jahre sind es jeweils 60.000 Euro. „Wir haben Angebote für Sponsoren entwickelt, weil wir auch weit über die Grenzen des Burgenlandes hinaus bekannt sind. Wir bieten gesunde Mittagessen-Abos für Unternehmen an, die ihren Mitarbeitenden etwas Gutes tun wollen. Und ja, wir verhandeln natürlich auch mit Fördergebern, mit Stadt, Land und Bund, um hier die Lücke zu schließen.“, so so Haider-Wallner.

FreuRaum in Eisenstadt Gäste essen im Aussenbereich
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Der „FreuRaum“ wurde vor vier Jahren gegründet

Der „FreuRaum“ ist auch ein Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose. Sogar Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hat hier unlängst vorbeigeschaut. Wenn der „FreuRaum“ zusperrt, würden auch Arbeitsplätze verloren gehen. „Natürlich wäre es sehr, sehr traurig für die Transitarbeitskräfte, die hier bei uns die große Chance bekommen, vom dritten bzw. zweiten Arbeitsmarkt auf den ersten vorbereitet zu werden und die sich hier mittlerweile sehr, sehr gut eingefügt haben“, so „FreuRaum“-Serviceleiterin Andrea Hofstätter.

Benefizkonzert mit Josef Hader und Garish am 20.Juni

Helfen will etwa Reinhilde Ivansich, „FreuRaum“-Genossenschafterin aus Eisenstadt. „Ich selbst werde meinen Anteil dazu beitragen. Das habe ich mir fest vorgenommen. Ich hoffe, dass andere Unterstützer, die auch Anteile haben, das Gleiche machen, sodass wir das ‚FreuRaum‘ vielleicht noch retten können“, so Ivansich. Am 20. Juni findet im „FreuRaum“ ein großes Benefizkonzert statt, unter anderem mit Josef Hader und Garish.