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Chronik

Zugkollision bei Kittsee: Schaden in Millionenhöhe

Nach der Kollision zweier Güterzüge am Sonntagabend in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) ist die Suche nach der Ursache noch nicht abgeschlossen. Der entstandene Schaden kann derzeit nur geschätzt werden und soll zirka vier Millionen Euro betragen. Bis die Züge auf der Strecke wieder planmäßig fahren können, wird noch eine Woche vergehen.

Am Sonntagabend kollidierten auf der Zugstrecke zwischen Kittsee und Pama zwei Güterzügen – mehr dazu in Zwei Güterzüge in Kittsee kollidiert. Derzeit ist ein Großaufgebot an Bergekränen im Einsatz, um die umgestürzten Waggone, die sich direkt unter der Autobahnbrücke befinden, wieder auf die Schienen zu heben. Circa 150 Meter Gleise müssen vollständig abgebaut und neu verlegt werden.

Strecke eine Woche lang gesperrt

Das Ausmaß des Schadens kann von den ÖBB derzeit nur geschätzt werden. Aktuellen Schätzungen zufolge handle es sich ungefähr um rund vier Millionen Euro. Man müsse aber, beobachten, welche weitere Schäden es noch gebe, so ÖBB-Sprecherin Maria Magdalena Pavitsich. Wie es zu diesem Zusammenstoß kommen konnte, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.

Zugunfall Kittsee
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Mittels Kran werden die Waggone wieder auf die Gleise gehoben

Die beiden Güterzüge waren jedenfalls in die gleiche Richtung unterwegs und stießen an einer Stelle, wo eine Weiche zwei Schienen auf eine zusammenführt, seitlich zusammen. Die Lokführer wurden bei der Kollision nicht verletzt. Die ÖBB hoffen, dass die Züge nächste Woche Dienstag wieder planmäßig fahren, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet – mehr dazu in Kittsee: Streckensperre nach Zugkollision. Trotzdem bitten die ÖBB die Fahrgäste mehr Zeit für die Strecke einzuplanen und sich auf den Informationskanälen der ÖBB zu informieren.

Vida: Tauchner fordert mehr Personal

Den Vorfall nimmt Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida zum Anlass, mehr Personal für die zuständigen Behörden im Bundesministerium für Klimaschutz und Mobilität zu fordern.

Abgesehen von den „unnötigen Strapazen für PendlerInnen, die wegen des Unfalls in Kittsee eine Woche auf Schienenersatzverkehr angewiesen sind“, sieht Tauchner zunehmende Sicherheitslücken. „Es ist positiv, den Schienenverkehr zu stärken. Es darf jedoch nicht bei der Sicherheit gespart werden“, so Tauchner. Es müssten dringend Maßnahmen gegen die gestiegenen Vorfälle auf den Schienen gesetzt werden und deren Einhaltung von den zuständigen Behörden auch stärker kontrolliert werden.

Als weiterer Schritt ist für Tauchner auch eine Verbesserung sowie europaweite Standardisierung der Ausbildung von Eisenbahnpersonal und in diesem Zusammenhang vor allem auch eine verpflichtende digitale Arbeitszeitaufzeichnung für Zugpersonal umzusetzen.