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Landwirtschaft

Minusgrade setzen Obstbäumen zu

Das derzeitige Aprilwetter macht den Obstbauern im Burgenland zu schaffen. Die nächtlichen Minusgrade setzen den blühenden Bäumen zu, bestätigt der Präsident des Burgenländischen Obstbauverbandes, Johann Plemenschits.

Die Obstbauern seien in Sorge, dass bereits Schäden passiert sein könnten und die kommenden Nächte sollen laut Wetterprognose auch kalt werden. „Die Obstbauern leben momentan im Ungewissen“, so Plemenschits im Interview mit ORF Burgenland-Reporter Thomas Prunner.

Obstgarten
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Die burgenländischen Obstbauern befürchten weitere Frostnächte, die zu Schäden führen können

Frostschutzberegnung: Obstbauern schützen die empfindlichen Blüten vor Frostschäden, indem sie Beregnungsanlagen einsetzen, die einen feinen Sprühnebel auf dem Baum verteilen. Gefriert das Wasser auf den Blüten, wird sogenannte Kristallisationswärme freigesetzt.

Wind verhindert Maßnahmen

Der starke Wind verhindert außerdem eine Frostschutzberegnung. Auch andere Maßnahmen seien aufgrund des starken Windes nicht möglich. „Damit ist man der Natur hilflos ausgeliefert und wir müssen der Dinge harren, wie sie kommen. Mit dem Ergebnis, dass durchaus schwere Schäden sein können“, so Plemenschits.

Versicherung kann Schaden nicht decken

Die meisten Obstbauern seien zwar versichert, aber die Versicherung kann nicht den vollständigen Schaden abdecken, bestätigt der Obmann. „Eine Versicherung kann nur Ersatz für Produktionskosten sein. Aber niemals ein Ausfallersatz für volle Erträge, das ist unmöglich.“

„Obst muss teurer werden“

Insgesamt seien der Aufwand in der Obstproduktion und das Risiko enorm, sagt Plemenschits. Er plädiert daher dafür, dass Obst teurer werden muss: „Der Produktpreis muss dieses Risiko am Ende auch bezahlen, sodass ich im Abstand von fünf Jahren für schlechte Jahre einen Ersatz bekomme. Ansonsten ist wirtschaftlich ein Fortbestehen schwierig oder unmöglich.“