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Politik

Durch Upcycling zurück auf den Arbeitsmarkt

Unter dem Begriff Upcycling versteht man das Wiederverarbeiten von alten Materialien zu neuen Produkten. In Neusiedl am See ist dazu nun ein Sozialprojekt gestartet. Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll durch Upcycling der Einstieg in das Arbeitsleben ermöglicht werden.

Übertöpfe, die früher mal Fußbälle waren, oder Taschen, die aus alten Plastik-Planen hergestellt wurden, sind typische Beispiele für Upcycling. Derartige Produkte stehen im Mittelpunkt eines neuen Geschäfts in Neusiedl am See. Jugendliche und junge Erwachsene, die in Schule oder Beruf nicht mehr Fuß fassen können, bekommen bei „Gabarage“ in Neusiedl eine zweite Chance. Das sozialintegrative Unternehmen unterstützt im Zuge des Projekts „ChancenZukunft“ Jugendliche und junge Erwachsene beim (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt oder zurück in das Bildungswesen.

Projektleiterin Monika Zeugner und Teilnehmerin Achaia Pavitsich
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Projektleiterin Monika Zeugner und Teilnehmerin Achaia Pavitsich im „gabarage“-Geschäft in Neusiedl am See

Am Projekt sollen bis zu 18 Jugendliche teilnehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Projekt werden in den 18 Monaten auf das Berufs- oder Schulleben vorbereitet. „Für mich ist es sehr wichtig, weil ich viel Struktur verloren hab. Ich hatte keinen Schlafrhythmus mehr und nichts mehr wirklich gemacht im Leben. Deswegen ist es so wichtig für mich, dass sie einem hier auch helfen. Einfach wieder Pläne für jeden Tag zu setzten, was man erledigen möchte, um so halt wieder reinzukommen ins Leben und in die Arbeitswelt“, sagt die 20-jährige Achaia Pavitsich aus Siegendorf.

Zweite Chance für junge Erwachsene bis 25

Gründerin und Vorstandsvorsitzende von „gabarage“ ist Gabriele Gottwald-Nathaniel. Der Standort in Neusiedl ist der dritte nach Wien und St.Pölten. Das Angebot des Projekts wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25. „Die haben Handicaps und Probleme, ihren richtigen Platz zu finden. Sie haben es schwierig im Bildungssystem und schwierig am Arbeitsplatz. Es geht darum, sie wieder an eine Tagesstruktur heranzuführen“, so Gottwald-Nathaniel.

Chancen Zukunft Neusiedl
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Auch die Kassa des Geschäftes ist ein „Upcycling“-Erzeugnis

„Unsere Jugendlichen stellen drei Tage in der Woche Produkte her, einen Tag machen wir ein sozialpädagogisches Programm, und zusätzlich gibt es einmal in der Woche Einzelgespräche mit den Jugendlichen“, ergänzt Projektleiterin Monika Zeugner.

Unterstützt wird das Projekt vom Bund, vom Land, der Stadt Neusiedl am See und dem AMS. „Da ist es gerade auch wichtig, dass wir Jugendliche, die vielleicht schon einiges hinter sich haben auch einen weitere Chance geben“, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ).