Kinder sitzen am Tisch
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Chronik

Ukrainische Waisenkinder können wieder lachen

Die 61 ukrainische Waisenkinder, die in Burgauberg-Neudauberg Zuflucht (Bezirk Güssing) gefunden haben, mussten schon früh die Schrecken des Kriegs miterleben. Als sie im April ins Burgenland gekommen sind, waren sie völlig verschreckt, nun sind zu Kräften gekommen und lachen wieder.

Als die Kinder im April nach der Evakuierung ihres Waisenheims und einer tagelangen Reise im Burgenland ankamen, waren die Kleinkinder zum Teil völlig teilnahmslos. Mittlerweile sind sie zu Kräften gekommen. Die gebürtige Französin Pascale Vayer ist die Obfrau des Vereins „kleine herzen“ und ist Herz und Hirn dieser Rettungsaktion. Ein paar Wochen nach Putins Angriff auf die Ukraine erfuhr sie von Kleinkindern, die im Keller ihrer Waisenhäuser auf Rettung warten. Manche waren erst wenige Wochen alt, manche schwer behindert. Sie entschloss sich zu helfen. „Als mich mein Freund angerufen und gesagt hat, er braucht Hilfe für diese Kinder, habe ich sofort ‚Ja‘ gesagt“, so Vayer.

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Kinder essen
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Die Kinder leben nun in Neudauberg
Frau trägt Kind auf dem Arm
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Pascale Vayer organisierte mit ihrem Verein „kleine Herzen“ die Evakuierung des Waisenheims
Kinder spielen
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Die Kinder sind im Burgenland wieder zu Kräften gekommen
Kinder
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Und können wieder lachen
Kinder im Keller in der Ukraine
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Wochenlangen mussten die Kleinkinder in der Ukraine im Keller leben
Kinder im Autobus
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Kinder waren erschöpft und traumatisiert
Kinder sitzen am Tisch
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In Neudauberg leben die Kinder familienähnlich
Man trägt Kind auf dem Arm
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Auch der Direktor des Waisenhauses, der Arzt Petro Pastukh, ist mit seinen Schützlingen mitgereist
Kinder und Betreuerinnen tanzen
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Die Betreuerinnen kümmern sich um die Kinder

Kinder waren erschöpft und traumatisiert

Pascale Vayer organisierte mit ihrem Verein „kleine Herzen“ die Evakuierung des Waisenheims von Kropywnyzkyj in der Zentralukraine. Das ukrainische Fernsehen war bei der Abreise der Kinder und ihrer Betreuerinnen dabei. Bei der Ankunft im sicheren Neudauberg waren die kleinen Kriegsflüchtlinge erschöpft und traumatisiert. „Sie waren alle lethargisch und unglaublich müde. Fast kein Kind hat im Bus geweint, das ist abnormal für Kinder“, so Vayer.

Auch der Direktor des Waisenhauses, der Arzt Petro Pastukh, ist mit seinen Schützlingen mitgereist. Er erzählt von den unerträglichen Zuständen vor der Evakuierung, vom wochenlangen Leben der Kleinkinder im Keller, während ringsum die Raketen einschlugen.

In leerstehendem Hotel neues Zuhause gefunden

In einem leerstehenden Hotel in Neudauberg, das der Senecura-Gruppe gehört, haben die Kinder einen auf lange Sicht sicheren Hafen gefunden. „Einen großen Dank an die Landesregierung im Burgenland, die uns finanziell unterstützen. Es ist ein Vertrag zwischen Senecura und dem Burgenland, und ohne das Burgenland hätten wir keine Chance gehabt“, so Vayer.

Hilfe kommt von vielen Seiten. Auch der Waisenhausdirektor möchte sich bei allen Beteiligten, Helfern und Spendern, herzlich bedanken. Die Kinder sind hier mehr als nur untergebracht – hier gibt es keine Schlafsäle, jeweils drei Kinder leben familienähnlich mit einer Betreuerin – was ideal für die Entwicklung der Kinder ist.