Als die Kinder im April nach der Evakuierung ihres Waisenheims und einer tagelangen Reise im Burgenland ankamen, waren die Kleinkinder zum Teil völlig teilnahmslos. Mittlerweile sind sie zu Kräften gekommen. Die gebürtige Französin Pascale Vayer ist die Obfrau des Vereins „kleine herzen“ und ist Herz und Hirn dieser Rettungsaktion. Ein paar Wochen nach Putins Angriff auf die Ukraine erfuhr sie von Kleinkindern, die im Keller ihrer Waisenhäuser auf Rettung warten. Manche waren erst wenige Wochen alt, manche schwer behindert. Sie entschloss sich zu helfen. „Als mich mein Freund angerufen und gesagt hat, er braucht Hilfe für diese Kinder, habe ich sofort ‚Ja‘ gesagt“, so Vayer.
Kinder waren erschöpft und traumatisiert
Pascale Vayer organisierte mit ihrem Verein „kleine Herzen“ die Evakuierung des Waisenheims von Kropywnyzkyj in der Zentralukraine. Das ukrainische Fernsehen war bei der Abreise der Kinder und ihrer Betreuerinnen dabei. Bei der Ankunft im sicheren Neudauberg waren die kleinen Kriegsflüchtlinge erschöpft und traumatisiert. „Sie waren alle lethargisch und unglaublich müde. Fast kein Kind hat im Bus geweint, das ist abnormal für Kinder“, so Vayer.
Auch der Direktor des Waisenhauses, der Arzt Petro Pastukh, ist mit seinen Schützlingen mitgereist. Er erzählt von den unerträglichen Zuständen vor der Evakuierung, vom wochenlangen Leben der Kleinkinder im Keller, während ringsum die Raketen einschlugen.
In leerstehendem Hotel neues Zuhause gefunden
In einem leerstehenden Hotel in Neudauberg, das der Senecura-Gruppe gehört, haben die Kinder einen auf lange Sicht sicheren Hafen gefunden. „Einen großen Dank an die Landesregierung im Burgenland, die uns finanziell unterstützen. Es ist ein Vertrag zwischen Senecura und dem Burgenland, und ohne das Burgenland hätten wir keine Chance gehabt“, so Vayer.
Hilfe kommt von vielen Seiten. Auch der Waisenhausdirektor möchte sich bei allen Beteiligten, Helfern und Spendern, herzlich bedanken. Die Kinder sind hier mehr als nur untergebracht – hier gibt es keine Schlafsäle, jeweils drei Kinder leben familienähnlich mit einer Betreuerin – was ideal für die Entwicklung der Kinder ist.