Wirtschaft

Industrie blickt mit Sorgen in die Zukunft

Der Krieg in der Ukraine, die Energieversorgung und der Arbeitskräftemangel – all das lässt die Industriebetriebe im Burgenland sorgenvoll in die Zukunft blicken. Das ist die Kernaussage der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Burgenland.

Die Auftragsbestände der burgenländischen Industriebetriebe seien derzeit zwar gut, dennoch erwarten 36 Prozent der befragten Unternehmen eine schlechte Geschäftslage in sechs Monaten, sagt die Geschäftsführerin der IV Burgenland, Ingrid Puschautz-Meidl.

Energieproblematik als wesentlicher Faktor

„Ein wesentlicher Faktor für diese Unsicherheit ist sicher die unkalkulierbare Energie-Problematik, das ist klar. Dann kommt obendrauf noch eine hohe Inflation, explodierende Energie- und Rohstoffkosten, brüchigeLieferketten und was Covid uns im Herbst beschert, das wissen wir auch nicht. Das schafft ein hohes Maß an Unsicherheit und einen eher trüben Ausblick in die kommenden Monate“, so Puschautz-Meidl.

Symbolbild: Ein Lehrling bei der Ausbildung zum Schweißer
APA/HANS KLAUS TECHT
In der Industrie rechnet man in den kommenden drei Monaten mit vielen offenen Stellen, die vergeben werden

IV fordert längerfristige Pläne

Von der Politik fordert die IV einen langfristigen Plan zur Energiesicherheit. Es gebe zwar kurzfristige Masterpläne zur Reduktion der Abhängigkeit von russischem Gas, aber die Industrie brauche natürlich langfristige Energiesicherheit und langfristige Pläne. „Und der Lohnabschluss im Herbst, der sollte mit Hausverstand passieren. Weil da braucht es wirklich einen Schulterschluss zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, um eine verträgliche Lösung für den Wirtschaftsstandort zu bekommen“, sagte Puschautz-Meidl.

Doch nicht alles wird in der Konjunkturumfrage pessimistisch gesehen. „Der Beschäftigtenstand in drei Monaten wird von keinem einzigen so erwartet, dass er abgebaut wird. Das heißt, es gibt jede Menge Jobs und wir warten auf Bewerbungen“, sagte IV-Geschäftsführerin Ingrid Puschautz-Meidl.