Die Auftaktveranstaltung war im Seehof. Die Gedenkinitiative Rust wollte die Bürger über die teilweise vergessene Geschichte des Ortes informieren. „Das Denkmal wird die Opfergruppen der Roma umfassen, aber auch die anderen Opfergruppen umfassen – es gibt jüdische oder politische Opfer und Opfer der Euthanasie“, so Victoria Schreiner von der Gedenkinitiative Rust.
Gedenken vervollständigen
Die fünf Mitglieder der Gedenkinitiative hatten unterschiedliche Motive, warum sie sich für die Umsetzung eines Denkmals im Ort einsetzen. „Mir geht es darum, das Gedenken in Rust zu vervollständigen. Ich habe viele Rusterinnen und Ruster begleitet – in der Trauer – und beerdigt. Ich denke die gefallenen Soldaten, die ihren Platz am Konrad-Platz haben – aber auch an alle diese Menschen – die Romni und Roma, Jüdinnen und Juden, die tragen ihren Platz zur Geschichte bei“, sagte Frank Lissy-Honegger von der Gedenkinitiative Rust.
Auch von politischer Seite, wird die Initiative unterstützt. „Wir reden in Rust sehr viel über Geschichte – es ist Teil der Geschichte und es ist Verpflichtung, sich auch mit diesem Teil der Geschichte, der etwas unangenehm ist, auseinanderzusetzen“, so der Vize-Bürgermeister von Rust Georg Seiler (ÖVP).
Denkmalsumsetzung steht noch nicht fest
In ihren Vorträgen sprachen die Historiker Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl über das tragische Schicksal der Ruster Roma und Romnja – darunter die Familie Hodos ,von der niemand überlebte. „Zurückgekommen ist niemand. Wir haben auch keinen Opferfürsorgeantrag – wir müssen annehmen, dass alle umgekommen sind, auch die Kinder. Es waren mindestens fünf“, so Brettl. Wann und in welcher Form das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus umgesetzt wird, steht zur Zeit noch nicht fest.