Großes Aufatmen in der Gastronomie. In der gesamten Branche sei eine Aufbruchsstimmung bemerkbar, sagte der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeit in der Wirtschaftskammer, Helmut Tury. „Die Erleichterung ist riesengroß. Es ist höchst an der Zeit, dass wir wieder etwas tun dürfen. Nicht nur die Unternehmerinnen und Unternehmer, sondern auch die Mitarbeiter sind froh, dass es bald losgeht“, so Tury.
Viele Betriebe hätten die Mitarbeiter in Kurzarbeit gehalten und können jetzt auf diese zurückgreifen, aber für all jene, die abgewandert seien, würde es jetzt Ersatz brauchen", so Tury – man hoffe, dass dies nicht zu sehr den Ablauf stören würde.

Zutrittstest für Gastronomie
Was die Buchungslage der Hotels für die nächsten Wochen betrifft, sei diese erfreulicher-weise gut, sagte Tury. Die CoV-Sicherheitsbestimmungen in der Gastronomie seien zwar streng, man hoffe aber, dass man damit möglichst bald wieder zu einem Normalbetrieb zurückkehren könne, so Tury.
„Die Sicherheitsmaßnahmen sind schon bekannt. Es sind dieselben, die wir schon voriges Jahr hatten. Was uns zusätzlich aufgehalst wurde, ist der Zutrittstest. Wir dachten, wenn wir die Abstände einhalten, brauchen wir den Zutrittstest nicht – aber dem ist eben so. Dennoch freuen wir uns, dass es ein positives Signal gibt “, sage Tury.
Überbrückungshilfe dennoch gebraucht
Tury geht davon aus, dass im Burgenland alle Gastronomiebetriebe und Hotels mit 19. Mai aufsperren. Viele werden aber noch eine gewisse Zeit eine Art Überbrückungshilfe in puncto Kurzarbeit, oder Steuererleichterungen brauchen, glaubte Tury.
Vorbereitungen auf Gäste
In den Wirtshäusern, Cafes und Hotels werden bereits die letzten Vorbereitungen getroffen, bevor die ersten Gäste wieder „Willkommen“ geheißen werden können. Überall ist bereits das große Saubermachen angesagt, wie in einem Hotel in Stegersbach. „Wir sind eigentlich bereit, es gibt nur mehr Feinarbeit. Die Zimmer werden schon mit Wäsche bezogen. Die Heiltherme ist schon fertig“, so der Stegersbacher Hotelier Johann Haberl.
Auch in den Gasthäusern und Restaurants werden letzte Kontrollmaßnahmen getroffen, bevor nächste Woche wieder aufgesperrt werden darf. „Die Stimmung ist gut – endlich einmal ein Lichtblick. Natürlich haben wir Maßnahmen über die wir nicht glücklich sind, aber man muss nach vorne schauen“, sagte Matthias Mirth, Spartenobmann der Gastronomie der Wirtschaftskammer Burgenland.
Test-, Impf-, oder Genesungsnachweis
Ein Wermutstropfen für die Gastronomie sind etwa der verpflichtende Test-, Impf- oder Genesungsnachweis und die Registrierpflicht der Gäste. „Die Eintrittstests vorzulegen – wenn man das anschaut in jedem Handelsgewebe, dann braucht man einen Test dazu – zum Beispiel im Friseurgewerbe. Wir haben uns vorbereitet, das liegt auf dem Tisch – relativ einfach. Der Gast füllt das aus – dann wird das gut funktionieren“, so Mirth.
Derzeit werden in der gesamten Gastro-Branche hunderte Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückgeholt. Manche Betriebe setzen sogar auf Motivationstraining, weil die Belegschaft seit Monaten quasi außer Dienst war. „Es war auch nichts zu tun, wenn kein Gast da war. Da merke ich schon, dass wir Startprobleme haben, dass wir aus der Lethargie heraus, das Bestmögliche bereit sind für die Gäste zu tun“, so Haberl. Hotels, Gasthäuser und Kaffeehäuser wappnen sich also umfassend für den 19. Mai.