Intensivstation ,Eisenstadt, Barmherzige Brüder
Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt
Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt
Coronavirus

CoV-Intensivkapazitäten am Limit

Die KRAGES-Spitäler geraten mit der Versorgung von Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen an ihr Limit – und sogar darüber hinaus. Nachdem die Bettenauslastung bereits 100 Prozent erreicht hat, schafft man weiter Kapazitäten. Das geht etwa auf Kosten von Krebsoperationen, die verschoben werden.

Die Zahl der Intensivbetten im Burgenland, in denen Coronavirus-Patienten künstlich beatmet werden können, wird weiter erhöht. Aus 22 wurden am Sonntag 25 – und am Dienstag sollen es 27 sein. Dazu kommen weitere zehn intensivmedizinische Plätze für Nicht-Covid-19-Patienten, so Primar Herbert Gruber, Intensivkoordinator des Landes Burgenland und Leiter der Intensivmedizin in den Spitälern Oberwart und Güssing.

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Grafik über Intensivbetten-Belegung im Burgenland
ORF
Grafik über die Entwicklung der Covid-19-Intensivpatienten im Burgenland
Grafik über die aktuellen Coronavirus-Infektionszahlen
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Infektionszahlen von Montagvormittag
Krankenhaus Oberwart
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In Oberwart wurde die Intensivbetten-Kapazität im Vergleich zu Normalzeiten fast verdoppelt
Krankenhaus Eisenstadt
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Im Krankenhaus Eisenstadt ist noch kein Notbetrieb notwendig

„27 Covid-19-Intensivbetten sind die Obergrenze“

Das sei aber das absolute Kapazitätslimit. Mehr werde auch nicht machbar sein. Das sei de facto wirklich ein Notfallplan, den man hier realisieren müsse. Man werde das OP-Programm weiter reduzieren müssen. Es sei nicht immer jeder Karzinom-Patient zu operieren – auch hier werde man im Einzelfall Entscheidungen treffen müssen, so Gruber. Reicht die Verschiebung von Krebsoperationen zugunsten der Versorgung von Covid-19-Patienten nicht mehr aus, müssten Patienten in andere Bundesländer transportiert werden, so der Primar, doch auch dort seien die Intensivstationen belegt.

Intensivstation, Güssing
KRAGES
Covid-19-Station im Krankenhaus Güssing

Eisl: Fahren nur mehr Notbetrieb

Auch KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl betonte am Montag, dass „nur mehr in akut lebensnotwendigen Fällen operiert wird“. Die Situation sei jetzt wirklich ernst. „Wir sind am Anschlag, alle Häuser fahren ab dieser Woche nur mehr den Notbetrieb“, sagte Eisl. Sollten die Zahlen weiter steigen, könne man nicht mehr ausschließen, dass auch dringende Operationen wie Tumorentfernungen nicht mehr durchgeführt werden können. „Wir bedauern diese Entwicklung, aber sie ist Realität“, betonte Eisl. Er appellierte nochmals an die Bevölkerung, sich an die Schutzmaßnahmen zu halten.

Auch Eisenstädter Spital stockt nochmals auf

Noch etwas Luft nach oben besteht auf der Intensivstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Drei zusätzliche Beatmungsplätze könnten – zu den bestehenden fünf – noch geschaffen werden, so Spitalsleiter Robert Maurer. Aufgrund der Prognose für die nächsten Tage sehe man schon, dass die Anzahl der Patienten zunehmen werde. Daher sei man auch in Vorbereitung, die bestehenden Intensivkapazitäten noch zu erweitern, so Maurer. So sollen in naher Zukunft insgesamt 35 Covid-19-Intensivbetten im Burgenland zur Verfügung stehen. Ungünstig wirkt sich auf die Situation laut Maurer aus, dass mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt hätten. Für sie sei die Belastung zu groß geworden.