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Coronavirus

Intensivbetten: 75 Prozent ausgelastet

Österreichweit haben sich seit Montag 3.415 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, davon 103 Menschen im Burgenland. Besonders große Sorge bereitet den Entscheidungsträgern die Lage in den Spitälern, konkret auf den Intensivstationen. Das Burgenland hat mit 75 Prozent die höchste Auslastung an Intensivbetten in Österreich.

„Wir sind in der dritten Welle“, so formulierte es Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), die Intensivstationen zeigen ein ähnliches Bild. Österreichweit liegen derzeit 2.046 Menschen wegen Covid im Spital, 437 davon auf Intensivstationen. Im Burgenland müssen 67 Menschen im Spital behandelt werden – laut Angaben der Spitäler brauchen 19 Patienten davon ein Intensivbett. Damit sind 75 Prozent der Corona-Intensivbetten im Burgenland belegt – das ist prozentuell die höchste Auslastung österreichweit.

Das Auffallende dabei ist, dass die Patienten jünger werden. „Der Altersschnitt auf der Intensivstation bei Corona-Patienten ist im Vergleich zum Herbst um zehn Jahre niedriger. Er liegt bei 60 Jahren, im Herbst war er bei knapp über 70“, so Alexander Kurz-Eder, interimistischer Leiter der Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus Eisenstadt.

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Mit 35 auf der Intensivstation

Der jüngste Intensiv-Patient im Krankenhaus in Eisenstadt ist derzeit 44 Jahre alt. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den KRAGES-Spitälern – dort ist der jüngste Patient auf der Intensivstation 35 Jahre alt. Dass jetzt auch jüngere Menschen intensivmedizinisch behandelt werden müssen, liegt an der britischen Mutation, sie ist infektiöser und aggressiver. „Den Eindruck haben wir definitiv, dass die Leute, die schwer krank werden, einfach jünger werden, weniger Vorerkrankungen haben und auch schwerer erkrankt sind. Und es sind in Summe einfach mehr, also sie ist offensichtlich auch ganz einfach ansteckender“, so Kurz-Eder.

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95 Prozent bereits Mutation

Im Burgenland macht die Mutation 95 Prozent aller Infektionen aus, das ist der höchste Anteil in Österreich. „Ich erwarte mir von der Bevölkerung – das einzige was wirklich hilft – die bereits getroffenen Maßnahmen konsequent einzuhalten: Abstand halten, Hände desinfizieren, Maske tragen. Das ist sicher effektiver als alle anderen begleitenden Maßnahmen und sicher verträglicher als Einschränkungen im täglichen Leben“, sagte Kurz-Eder.

Ob und inwiefern es weitere Einschränkungen geben wird, wird Dienstagabend in Wien beraten – mehr dazu in CoV-Gipfel: Maßnahmen für Ostregion.