Magnus Brunner
Parlamentsdirektion/Thomas Topf
Parlamentsdirektion/Thomas Topf
Politik

1-2-3-Ticket: Ministerium weist Doskozil-Kritik zurück

Das Verkehrsministerium hat die Kritik von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am 1-2-3-Ticket zurückgewiesen. Die Einlösung des Versprechens, in ganz Österreich mit einer Karte um drei Euro pro Tag ein Jahr lang öffentlich unterwegs zu sein, sei weder dilettantisch noch eine Frotzelei, so Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP).

Dieses Angebot gelte für den Burgenländer ebenso wie für die Niederösterreicherin oder den Kärntner. „Landeshauptmann Doskozil wäre besser beraten, sich sachlich und konstruktiv in die Projektarbeit einzubringen, anstatt polemische Parteipolitik zu betreiben“, so Brunner. Doskozil hat erst am Mittwoch argumentiert, dass es beim 1-2-3-Ticket eine „enorme Ungleichbehandlung“ gibt – mehr dazu in Doskozil: Gegen 1-2-3-Ticket vor Gericht ziehen.

Brunner lädt Doskozil zur Mitarbeit ein.

Damit auch die Stufen 1 und 2 der Tickets – ein Jahresticket im eigenen Bundesland um ein Euro pro Tag und zwei Bundesländer um zwei Euro pro Tag – in weiterer Folge umgesetzt werden könnten, sei die konstruktive und sachliche Mitarbeit der Bundesländer und Verkehrsverbünde gefragt: „Landeshauptmann Doskozil ist dazu herzlich eingeladen“, so Brunner.

Hans Peter Doskozil
ORF
Doskozil spricht von einer „massiven Schlechterstellung der burgenländischen Pendler“

Auch den Vorwurf, das 1-2-3-Ticket wäre eine „Nacht-und Nebel-Aktion“, könne er nur zurückweisen, betonte Brunner: „Gerade jetzt ist es wichtig, zielgerichtet Projekte zu fördern und den Ausbau der Infrastruktur rasch zu fördern, um die geschwächte Wirtschaft anzukurbeln. Wir als Bundesregierung halten unsere Versprechen und setzen die angekündigten Vorhaben rasch um. Das sieht man nicht nur bei der Umsetzung des 1-2-3-Tickets, sondern auch bei den Steuerentlastungen.“

„Auch bezüglich der Neugestaltung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes kann ich Landeshauptmann Doskozil beruhigen, hier werden wir zeitnah einen entsprechenden Entwurf vorlegen“, stellte Brunner fest und meinte weiter: „Wenn das Land Burgenland dann wie angekündigt 500 bis 700 Hektar für den Bau neuer Photovoltaikanlagen aufbaut, kann ich das nur begrüßen.“

SPÖ-Hergovich: Brunner soll Kritik ernst nehmen

Verteidigt wird Doskozil von SPÖ Burgenland-Klubobmann Robert Hergovich. „Den Umstand, dass burgenländische Pendler durch die geplante Regelung grob benachteiligt werden, kann auch ein Zwischenruf aus der Hinterbank der Bundesregierung nicht wegdiskutieren. Anstatt den Einsatz des Landeshauptmannes für die Interessen der burgenländischen Pendler zu verunglimpfen, sollten die Vorschläge von Doskozil diskutiert werden“, so Hergovich abschließend.