Lokalaugenschein zu den Seekontrollen
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Chronik

Seebäder: Verordnung wird eingehalten

Nach einer neuen Verordnung dürfen nur Seehüttenbesitzer, Berufsfischer und Einheimische, die ihren Wohnsitz in einem Umkreis von 15 Kilometern haben, zu den Seebädern. In den Gemeinden Rust und Oggau waren am Samstag nur wenige Menschen am See.

Die am Donnerstag erlassene Verordnung des Landes hat für Aufregung gesorgt, auch in der Politik. Vor allem die „15-km-Regelung“ sorgt bei vielen für Unverständnis. Das Land verteidigt die Maßnahme als schrittweise Öffnung. Die Verordnung gilt vorerst bis zum 30.April – mehr dazu in Diskussion über beschränkten Seezugang.

Impressionen aus Rust und Oggau

Gähnende Leere in Rust

Beim Lokalaugenschein des ORF Burgenland in Rust am Samstag herrschte im Seebad gähnende Leere. Der Parkplatz war fast vollständig verwaist, nur in der ersten Reihe waren einige Autos geparkt. Diese Autos hatten zwar zum Teil Nummernschilder aus anderen Bundesländern – auf Nachfragen stellte sich allerdings heraus, dass sie Besitzern von Seehütten gehören – und diese dürfen laut Verordnung hier sein. Genauso wie Berufsfischer und Einheimische aus einem Umkreis von 15 km.

Lokalaugenschein zu den Seekontrollen
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Polizeikontrolle am Seegelände

Die Polizei kontrollierte am Samstag im Rahmen der – seit Beginn der Coronavirus-Krise ohnehin verstärkten – Streifendienste. Sollte gesetzeswidriges Handeln festgestellt werden, ergeht eine Anzeige an die Bezirkshauptmannschaft. Diese überprüft dann zum Beispiel die Entfernung zum Wohnort und kann dann eine Strafe ausstellen. Am Samstag hatte die Polizei beim ORF-Burgenland-Lokalaugenschein allerdings nichts zu tun bekommen.

Segelbootbesitzer erbost

In der Nachbarortschaft Oggau wurden am Samstag im Segelhafen Boote ins Wasser gelassen. Die 15-Kilometer-Regelung gilt allerdings auch für Segelbootbesitzer, weshalb am Samstag ausschließlich Boote von Einheimischen gekrant wurden. „Für nächste Woche haben wir fast keine Termine mehr mit dem Kran. Die Kunden fragen sich, für was sie ihn brauchen, man kann ja sowieso nicht zum Boot“, so Marie-Luis Butterfly von Marine Oggau.

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In Oggau wurden am Samstag Boote gekrant

Seehüttenbesitzer sind von dem Zutrittsverbot ausgenommen, Bootsbesitzer hingegen nicht. „Aus sicherheitstechnischen Gründen ist das überhaupt nicht einsehbar, dass man hier nicht alleine an den Steg gehen kann, um das Boot zu bewegen“, so Bootsbesitzer Günter Hofer aus der Steiermark.

Land verteidigt Maßnahmen

Herbert Oschep, Büroleiter von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, verteidigt die Maßnahmen: Es handle sich um eine schrittweise Lockerung, diese müsse mit viel Bedacht erfolgen, weil es immer noch Infektionen gibt. „Unser Ziel ist es in erster Linie, die Menschen im Burgenland zu schützen. Die neue Verordnung besagt eine schrittweise Lockerung. Aber: Was wir nicht wollen, ist eine Massenansammlung am See“, so Oschep. Wichtig sei, dass man langsam zur Normalität zurückkehre.