Das Landhaus in Eisenstadt
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Politik

Das Burgenland wählt

Heute sind die Burgenländerinnen und Burgenländer dazu aufgerufen, die 36 Abgeordneten für den Landtag zu wählen. Sechs Parteien treten an, Platz eins für die SPÖ scheint nicht gefährdet zu sein. Die Landtagsabgeordneten wählen dann den Landeshauptmann.

250.181 Burgenländerinnen und Burgenländer sind bei dieser Landtagswahl wahlberechtigt. Rund elf Prozent von ihnen haben den vorgezogenen Wahltag am 17. Jänner bereits zur Stimmabgabe genutzt. Für den Wahltag heute sind im ganzen Land 438 Wahllokale eingerichtet worden, Wahlschluss ist um 16.00 Uhr – mehr dazu in Erstes Wahllokal öffnet um 6.45 Uhr. Die Landtagswahl hätte ursprünglich im Mai stattfinden sollen, wegen der „Ibiza-Affäre“ wird etwas früher gewählt.

Wahlkampfabschluss SPÖ, Doskozil
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Landeshauptmann Doskozil mit den SPÖ-Regierungsmitgliedern

SPÖ will Nummer eins bleiben und dazugewinnen

Die SPÖ tritt erstmals mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil als Spitzenkandidaten an. Der Wahlkampf war komplett auf ihn zugeschnitten, die SPÖ Burgenland verzichtete auf Wahlkampfhelfer von der Bundespartei. Bei der Landtagswahl 2015 kam die SPÖ auf 41,9 Prozent der Stimmen. Diesmal ist das erklärte Wahlziel nicht nur Erster, sondern auch stärker zu werden. Die SPÖ könnte sich dann ungehindert einen Regierungspartner aussuchen. Denn im Wahlkampf hatten alle anderen Parteien den Wunsch nach einer Regierungsbildung mit der SPÖ geäußert.

Thomas Steiner und Sebastian Kurz vor Anhängern
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ÖVP-Spitzenkandidat Steiner mit Kanzler Kurz

ÖVP will Oppositionsbank verlassen

Auch die ÖVP schickt den Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner zum ersten Mal als Spitzenkandidaten bei einer Landtagswahl ins Rennen. Im Gegensatz zur SPÖ hofft man auf günstigen Rückenwind vom Bund und setzt voll auf die Strahlkraft von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Denn die ÖVP will die Oppositionsbank wieder verlassen und nach der Wahl mitregieren. Bei der Landtagswahl 2015 fuhr die ÖVP mit 29,1 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein. Diesmal soll ein Dreier vor dem Ergebnis stehen, so Steiner.

Tschürtz
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Landeshauptmann-Stellvertreter Tschürtz

FPÖ will weiter mitregieren

FPÖ-Landesparteiobmann Johann Tschürtz ist der Routinier in der Reihe der Spitzenkandidaten. Er führt die FPÖ bereits zum vierten Mal als Nummer eins in eine Landtagswahl – allerdings zum ersten Mal als Landeshauptmann-Stellvertreter. Nach der „Ibiza-Affäre“ und den Folgen sind die Erwartungen der FPÖ gedämpft. Vor fünf Jahren erhielt die FPÖ 15 Prozent der Stimmen. Diesmal hofft man auf ein stabiles Ergebnis von mehr als zehn Prozent, wie es hieß. Erklärtes Ziel ist die Fortführung der rot-blauen Koalition.

Werner Kogler und Regina Petrik
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Vizekanzler Kogler und die grüne Spitzenkandidatin Petrik

Grüne wollen drittes Mandat

Regina Petrik von den Grünen ist die einzige Frau unter den Spitzenkandidaten bei dieser Landtagswahl. Sie übernimmt diese Aufgabe bereits zum zweiten Mal. Wie die ÖVP, so hoffen auch die Grünen vom Bundestrend zu profitieren. Unterstützung aus der Bundespolitik war auch ihnen im Wahlkampf willkommen. Das Burgenland ist für sie traditionell ein hartes Pflaster, bei der letzten Landtagswahl kamen sie auf 6,4 Prozent der Stimmen oder zwei Mandate. Jetzt wollen sie das dritte Mandat und damit die Klubstärke im Landtag erreichen. Außerdem hofft Petrik, dass die Grünen stark genug werden, um mit der SPÖ in Koalitionsverhandlungen treten zu können.

Manfred Kölly beim LBL-Wahlkampffinale
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LBL-Spitzenkandidat Kölly

LBL will im Landtag bleiben

Manfred Kölly tritt zum dritten Mal als Spitzenkandidat für das Bündnis Liste Burgenland bei einer Landtagswahl an. Gemeinsam mit ehemaligen FPÖ- und BZÖ-Funktionären will der 65-jährige Unternehmer und langjährige Bürgermeister von Deutschkreutz wieder den Einzug in den Landtag schaffen. Bei der Wahl 2015 erreichte die LBL 4,8 Prozent der Stimmen. Sie war in der letzten Landtagsperiode mit zwei Mandataren vertreten. Allerdings verließ einer von ihnen, der Bad Sauerbrunner Bürgermeister Gerhard Hutter, die LBL. Er kandidiert diesmal für die SPÖ.

Vorsitzende des ÖDKH Raphaela Keller, Spitzenkandidat Eduard Posch, NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg
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NEOS-Spitzenkandidat Eduard Posch (Mitte)

NEOS will Einzug in Landtag schaffen

NEOS geht zum ersten Mal mit dem 62-jährigen Pinkafelder Eduard Posch in die Landtagswahl. Er war Lehrer und Schulleiter. Im Jahr 2015 verpasste NEOS mit 2,3 Prozent den Einzug in den Landtag deutlich. Diesmal will NEOS die Hürde nehmen. Es sei eine Herausforderung, aber es sei realistisch, und man glaube, dass man es gut erreichen werde, so Posch über die Chancen von NEOS.