Politik

„Pflege Service Burgenland“ gegründet

Das Land Burgenland hat die Pflege Service Burgenland GmbH (PSB), bei der künftig pflegende Angehörige angestellt werden sollen, gegründet. Am 1. Oktober soll die Gesellschaft ihren operativen Betrieb aufnehmen.

Die neue Gesellschaft ist eine gemeinnützige GmbH und eine 100-Prozent-Tochter der KRAGES. Für Burgenländer, die ihre Angehörigen pflegen, gebe es die Möglichkeit, als Betreuungskräfte angestellt und dadurch sozial und finanziell abgesichert zu werden, sagte die KRAGES.

Modell soll ab 1. Oktober Realität wreden

Mit der Gründung der PSB habe das Land die „Umsetzungsbasis für das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige realisiert, das einen Eckpfeiler des 21 Punkte umfassenden Zukunftsplans Pflege darstellt“, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) in einer Aussendung. Ab 1. Oktober soll das Modell, das von der Opposition mehrfach kritisiert wurde, Realität werden. Zuvor muss noch in der Landtagssitzung vom 19. September die dafür notwendige Novelle des Sozialhilfegesetzes beschlossen werden.

Interessierte können sich melden

Schon jetzt können sich Interessierte, die ihre Angehörigen bereits pflegen oder künftig pflegen wollen, bei der burgenländischen Pflegehotline melden und sich vormerken lassen. Sie werden dann von den Pflege- und Sozialberatern kontaktiert, sobald die PSB ihre Tätigkeit aufgenommen hat. In der Startphase wird Harald Keckeis interimistisch die Leitung der PSB übernehmen, die Geschäftsführung sei aber bereits öffentlich ausgeschrieben worden, so die KRAGES.

„Sozialpolitisches Neuland“

Die Burgenländische Krankenanstalten-Gesellschaft betritt mit der PSB laut eigenen Angaben „sozialpolitisches Neuland“. „In Österreich gibt es keine vergleichbare Einrichtung. Pflegende Angehörige können sich sozialrechtlich und finanziell absichern lassen, das Management des Pflegebedarfs im Burgenland wird professionalisiert“, betonte auch Doskozil. Die pflegenden Angehörigen müssen laut dem Landeshauptmann innerhalb von zwölf Monaten nach Anstellungsbeginn eine Grundausbildung absolvieren, die an jene zur Heimhilfe angelehnt ist und ebenfalls gefördert wird.