Fertörákos ist der einzige ungarische Zugang zum Neusiedler See. Der geplante Ausbau des Hafens mit mehreren Anlegestellen, einem Freibad, einem Hotel und einem Nationalpark-Besucherzentrum führte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Diskussionen. Kritisiert wurde vor allem der Mangel an Informationen zum Projekt.
Ungarn antwortet nicht auf Anfragen
Im Jänner 2019 habe die für Welterbe-Angelegenheiten zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) ein Schreiben an die ungarischen Behörden gerichtet, so der Geschäftsführer des Vereins Welterbe Neusiedler See, Hannes Klein. Bereits im Herbst 2018 gab es eine Anfrage vom Bundeskanzleramt an die ungarische Welterbebehörde. Beide Schreiben seien unbeantwortet geblieben, so Klein. Das Land Burgenland versuchte auch sich in das Umweltverträglichkeitsverfahren hineinzureklamieren, aber vergeblich.
Auch ungarischer Welterbe-Verein ohne Informationen
Auch das Gegenstück zum Verein Welterbe auf der ungarischen Seite, der „Rat für das Welterbe Neusiedler See“, habe laut Klein keine Informationen. „Sie wissen noch weniger als wir“, so Klein.
Treffen für Herbst geplant
Aber jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Ungarn habe Bereitschaft signalisiert, das Projekt detailliert vorzustellen, so Klein. Auf Betreiben der ungarischen Botschaft in Wien ist für September ein Treffen geplant, wo ungarische Vertreter und Landesrätin Eisenkopf zusammentreffen sollen. Auch von einer Studie zu den Auswirkungen des Projekts sei die Rede, die übersetzt und übermittelt werden soll.
Erstes Großprojekt auf ungarischer Seite
In der Vergangenheit betrafen Entwicklungsprojekte rund um den Neusiedler See österreichische Gemeinden. Es ist zum ersten Mal, dass auf der ungarischen Seite ein großes Projekt geplant ist.