Vertreter der Allianz für Natur und des Vereins Freunde des Neusiedler Sees sowie der Vorsitzende des Ramsar-Komitees Österreich, Wolfgang Pelikan, befürchten durch das Projekt massive Auswirkungen auf den Naturraum – nicht nur auf ungarischer sondern auch auf österreichischer Seite.
Umweltexperte Pelikan fordert vor allem Informationen und Akteneinsicht: „Die Ungarn behaupten zwar, das Projekt, das eingereicht wurde, sei ordnungsgemäß geprüft worden und es findet sich da kein Haar in der Suppe. Aber diese Mitteilung allein genügt uns nicht und sicherlich auch nicht unseren Behörden. Deswegen verlangt ja Burgenland, die Ungarn möchten uns Einsicht nehmen lassen in diesen Akt.“
Debakel wird befürchtet
Der Präsident des Yachtklubs Fertörakos, Andras Hollo, befürchtet auch, dass eine Verkehrslawine durch das beschauliche ungarische Angerdorf rollen könnte. Er findet das Projekt überdimensioniert. „Wenn das Projekt realisiert wird, dann wird es ein großes Debakel geben, weil es gibt keinen Bedarf dafür – eine Hafenanlage für 1.000 Boote und ein Hotel für 400 Leute, das ist der Horror. Wir wurden von unserem Hafen vertrieben, der Hafen wurde gesperrt und jeder von uns musste sich einen neuen Hafen suchen“, so Hollo.
Die Umwelt-, Naturschutz- und Interessensvertreter fordern nun einen grenzüberschreitenden koordinierten Entwicklungsplan für den Bereich Neusiedler See. Außerdem wollen sie in einem nächsten Schritt die Bewohner von Fertörakos mithilfe von Flugblättern vor möglichen negativen Auswirkungen des Großprojekts warnen.