Eduard Posch
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Politik

NEOS: Posch will in den Landtag einziehen

NEOS war die letzte Partei, die bekanntgegeben hat, dass sie zur Landtagswahl im Jänner antritt. NEOS-Spitzenkandidat ist Landessprecher Eduard Posch. Sein Ziel ist der Einzug in den Landtag. Posch setzt auf die Themen Transparenz, Kontrolle, Bildung und Bürgerbeteiligung.

Im „Burgenland heute“-Wahlgespräch mit ORF-Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger sprach Posch über seine Ziele und Forderungen im Wahlkampf. Der NEOS-Landessprecher wünscht sich „mehr Transparenz, eine bessere Kontrolle, die beste Bildung – vom Kindergarten weg – und mehr Bürgerbeteiligung, sodass die Menschen mehr mitreden und mitmachen können“.

Wahlgespräch mit Eduard Posch in voller Länge

Der Spitzenkandidat von NEOS stellte sich den Fragen von ORF-Burgenland-Chefredakteur Walter Schneeberger.

Kritik an Opposition: „Kontrolle nicht ausreichend“

Posch kritisierte im Wahlgespräch die Oppositionsparteien im Landtag. Als Beispiel dafür nannte er den geplanten Neubau des Krankenhauses in Oberwart – hier hätten die Oppositionsparteien bei der Kontrolle versagt: „Da ziehen mittlerweile vier Landtagswahlen ins Land und es wurde noch immer kein einziger Ziegelstein gesetzt wurde. Da wurden massive Managementfehler und politische Fehler gemacht. Da muss man sagen: Da hat die Kontrolle bislang nicht ausreichend stattgefunden“, so Posch.

Posch kritisiert Opposition im Landtag

Laut dem NEOS-Spitzenkandidat sind die Oppositionsparteien ihrer Kontrollfunktion nicht genügend nachgegangen.

„Durchaus ein Kritiker meiner Kirche“

Angesprochen auf Blogeinträge von Posch, in denen er sich unter anderem auch mit dem Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics kritisch auseinandersetzt, sagte Posch: „Wir NEOS stehen für eine strikte Trennung von Religion und Staat. Wir erwarten das auch von der Gesellschaft. Wir haben aber natürlich auch die Freiheit, dass jeder für sich sein Leben so lebt wie er meint“, so Posch. Für ihn sei der Glaube ein „wichtiger Punkt“ in seinem Leben. „Ich bin durchaus auch ein Kritiker meiner Kirche. Auch dort braucht es mehr Transparenz, mehr Beteiligung der Gläubigen und vor allem mehr Gewicht für Frauen in der Kirche“, so Posch.

Posch: Religion als „wichtiger Punkt“ im Leben

Der Pinkafelder sprach über seine Beziehung zur Kirche. Er betonte jedoch, dass NEOS für die strikte Trennung zwischen Kirche und Saat eintreten.

Posch selbst ist laut eigener Aussage schon seit der Jugend ein politischer Mensch. „Angetrieben hat mich die Faszination NEOS – die neue und liberale Bewegung mit den Kernwerten Eigenverantwortung, Freiheit, Solidarität und Rechtsstaatlichkeit. Das war alles, was mein politisches Herz immer bewegt hat“, so Posch.

Posch über seine Motivation, in die Politik zu gehen

Er sei schon immer ein politischer Mensch gewesen, die „Faszination NEOS“ wären dann ein finaler Antrieb für sein politisches Engagement gewesen.

Langer Weg bis zur Kandidatur

Der Weg zur Kandidatur bei der Landtagswahl war für Posch und seine Partei jedenfalls ein langer: Bis Ende November hat es gedauert, bis NEOS die benötigte Zahl der Unterstützungserklärungen gesammelt hat. Die Partei habe dabei mit „Schikanen“ zu kämpfen gehabt – mehr dazu in Unterstützungserklärungen: NEOS übt Kritik. Die Partei tritt nun landesweit und in allen Bezirken an, Spitzenkandidat ist Eduard Posch – mehr dazu in Posch als NEOS-Spitzenkandidat fix.

Sendungshinweis:

„Burgenland heute“, 4.1.2020

Posch will laut eigener Aussage frischen Wind in den Burgenländischen Landtag. Der 62-jährige Südburgenländer war Lehrer und Schulleiter und ist derzeit noch als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Politisch war Posch früher in der Jungen ÖVP engagiert, außerdem gilt er als Kritiker der Amtskirche.

Mehr Transparenz, Kontrolle und Bildung

Im Wahlkampf wirbt NEOS mit den bekannten Forderungen nach mehr Transparenz, mehr Kontrolle und besserer Bildung. Ziel ist es, erstmals in den burgenländischen Landtag einzuziehen. Bei der Landtagswahl 2015 hat NEOS mit 2,3 Prozent die Vierprozent-Hürde nicht geschafft und den Einzug deutlich verpasst.

Eduard Posch
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Eduard Posch aus Pinkafeld ist 62 Jahre alt und als selbstständiger Unternehmensberater tätig

Eduard Posch kennt man bereits von vergangenen Wahlkämpfen – Er war unter anderem burgenländischer Spitzenkandidat für die EU-Wahl im vergangenen Mai. Posch ist seit 2014 bei NEOS aktiv und seit zwei Jahren Gemeinderat in Pinkafeld – mehr dazu in Erstes NEOS-Gemeinderatsmandat. 2017 hat er in Pinkafeld auch für das Bürgermeisteramt kandidiert.

Nationalratswahl: 9.000 burgenländische NEOS-Wähler

Für die Wahl Ende Jänner ist Spitzenkandidat Eduard Posch durchaus zuversichtlich: „Ja, es ist eine Herausforderung, aber es ist natürlich realistisch. Wir dürfen nicht vergessen: Bei der letzten Nationalratswahl haben uns immerhin 9.000 Menschen ihre Stimme geschenkt. Dafür sind wir dankbar. Wir glauben, dass wir das erreichen werden“, so Posch.

Seit Juli des Vorjahres ist Posch NEOS-Landessprecher. Bei der Landtagswahl kandidiert er auf Platz Eins der Landesliste und führt die Bezirksliste Oberwart an. Zweite auf der Landesliste ist die 26-jährige Julia Kernbichler aus Stegersbach.