Werner Kogler beim „Klimaspiel“ der Grünen in Neutal
ORF/Patricia Spiess
ORF/Patricia Spiess
Politik

Kogler: Lob und Tadel für das Burgenland

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ist am Freitag zu Gast im Mittelburgenland. Klimaschutz und Maßnahmen gegen Bodenversiegelung stehen im Zentrum des Besuchs. In puncto erneuerbarer Energie stehe das Burgenland gut da, ganz im Gegensatz zum Bodenschutz, so Kogler.

Burgenland habe im Bereich erneuerbare Energie durch die Gunstlagen des Windes und der Sonne doch einiges vorwärtsgebracht, das müsse man wirklich anerkennen, so Kogler. Auch in der Bundesregierung habe man es sich aber zur Aufgabe gemacht, Klimaschutz, Naturschutz und Bodenschutz gemeinsam zu betrachten und im Bereich Bodenschutz sei Burgenland „ganz bei den letzten“.

Anja Haider-Wallner im Gespräch mit Werner Kogler
ORF/Patricia Spiess
Vizekanzler Kogler im Gespräch mit der grünen Landessprecherin Anja-Haider Wallner

Kogler sieht wachsendes Verständnis für Klimaschutz

Im Bereich erneuerbarer Energie sei also etwas weitergegangen, aber jetzt gehe es darum, noch mehr Möglichkeiten auszureizen, forderte Kogler. Man müsse dabei ja auch die Folgen von Klimawandel-Schäden betrachten, man werde immer mehr Hochwasser- und Dürre-Ereignisse haben und deswegen sei es so wichtig, dass der Bodenschutz eine Rolle spiele. Aber es würden immer mehr Menschen verstehen, dass man nicht gegen die Natur und gegen den Klimaschutz arbeiten könne, „weil irgendwann werden die Kinder und Kindeskinder das massiv bereuen“, so der Vizekanzler.

Bodenschutz für Kogler „kein parteipolitisches Match“

Beim Thema Bodenschutz bleibt Kogler bei seiner Kritik an den Bundesländern, die bei einer Raumordnungskonferenz in Linz im vergangenen Februar eine Bodenschutzstrategie ohne das verbindliche Ziel, den Bodenverbrauch bis 2030 auf 2,5 Hektar pro Tag zu beschränken, beschlossen hatten – mehr dazu in Bodenstrategie: Alleingang der Länder beschlossen.

Grüne beim „Klimaspiel“ in Neutal
ORF/Patricia Spiess
Veranstaltung der Grünen Wirtschaft in Neutal

Das sei kein parteipolitisches Match, sondern eines, wo der Bund und auch die Bundes-ÖVP ganz klare Ziele wolle, die Bundesländer aber blockieren würden. Einzig Tirol habe sich jetzt als erstes Bundesland dazu bekannt, „dass wir wirklich insofern ehrlichen Bodenschutz brauchen, als Ziele vorgegeben werden, die auch gelten“, sagte Kogler. Außerdem würden die Bundesländer – und auch das Burgenland – die Renaturierungsrichtlinie der Europäischen Union blockieren – mehr dazu auch in Renaturierung: Land lehnt EU-Gesetz weiterhin ab. Wenn die Bundesländer von diesem Weg nicht abweichen würden, müsse Österreich auf europäischer Ebene dagegen stimmen und das sei der nächste Unsinn.

Auch die burgenländischen Grünen engagieren sich gegen Bodenversiegelung – mehr dazu in Grüne wollen Leerstandsabgabe sofort. Das Burgenland habe eine hohe Bodenversiegelungsquote und es höre nicht auf, kritisierte Landesgeschäftsführerin Anja Haider-Wallner. Es werde an allen Ecken und Enden gebaut und dauere einfach noch, bis Maßnahmen wirken würden.

Vizekanzler verbrachte Tag im Bezirk Oberpullendorf

Kogler startete seine Tour durch den Bezirk Oberpullendorf in Neutal bei einer Veranstaltung der Grünen Wirtschaft. Am Nachmittag standen Stopps in Steinberg/Dörfl, Oberpullendorf und in der Therme Lutzmannsburg auf dem Programm und am Abend ein Besuch in der KUGA Großwarasdorf.