Unterschriftenaktion für Uhudler gestartet
Weinbauern, die in den vergangenen Jahren Uhudler-Reben nicht nur für den Eigenverbrauch ausgepflanzt haben, müssen roden - und zwar bis 1. Oktober. Das entschied Mitte Juni das Landesverwaltungsgericht. Die Winzer bekämpften das jedoch vor dem Verwaltungsgerichtshof und hatten damit Erfolg. Das hat nun eine aufschiebende Wirkung.
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Bis das Gericht entscheidet - und das kann noch etliche Monate dauern -, muss nicht gerodet werden. Harald Kaiser, Obmann des Unhudler-Vereines, ist damit aber noch nicht zufrieden. „Die Gefahr ist noch nicht vorbei, das ist nur ein zeitlicher Aufschub. Wir hoffen, bis dahin eine Lösung zu finden“, so Kaiser. Den Winzern sei bewusst, dass sie gegen die EU-Agrarmarktordnung verstoßen haben. Sie hoffen auf eine milde Strafe.
Wichtig für Tourismus
Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Die EU will den Uhudler ab 2030 verbieten. Dagegen protestieren nun auch Hoteliers im Südburgenland. Sie riefen eine Rettungsaktion ins Leben und sammeln in ihren Betrieben Unterschriften von Gästen. Johann Haberl, Direktor des Larimar in Stegersbach und Sprecher der Touristiker, sagt, der Uhudler sei für den Tourismus in der Region wichtig.
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Aktion bis Weihnachten
„Den Uhudler gibt es nur hier in den Bezirken Güssing und Jennersdorf - das ist eine Besonderheit. Für den Tourismus und die Hotellerie ist es wichtig, dass wir Besonderheiten haben, regionale Spezialitäten, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Zum Beispiel gibt es in der Toskana auch spezielle Weine, die es nur dort gibt“, sagte Haberl. Haberl hofft auf mindestens 10.000 Unterschriften. Die Aktion läuft bis Weihnachten, danach werden die Listen an die zuständigen Politiker übergeben.
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„Runder Tisch“ angekündigt
In Sachen Uhudler kündigte Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) am Sonntag einen „Runden Tisch“ an. Am 3. September will sie mit Winzern und Beteiligten die nachhaltige Sicherung des südburgenländischen Direktträger-Weins, Chancen, Potenziale und Alternativen diskutieren. Unterstützung sah Dunst auch bei Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP). Dieser begrüßte ihre Entscheidung, zuerst eine Burgenland-interne Lösung zu erarbeiten und damit eine einheitliche Empfehlung abzugeben.
Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) sprach sich für den Erhalt der regionalen Spezialität als unverwechselbare Marke aus und kritisierte zugleich den „Regulierungswahn“ der EU.
Links:
- Unterschriftenaktion für Uhudler (15.08.15)
- Uhudler-Bauern wollen weiterkämpfen (24.06.15)
- Einige Uhudler-Bauern müssen roden (23.06.15)
- Verfahren: Uhudler-Bauern wehren sich (16.06.15)
- Uhudler soll gerodet werden (12.03.15)