BEGAS: Kuriose Details im Endbericht

Der mit Spannung erwartete Endbericht zur BEGAS-Affäre wird am Dienstag dem Aufsichtsrats-Präsidium präsentiert. Der brisante Inhalt ist ja zum Teil bekannt. Es geht um enorme Gehälter und fragwürdige Steuermodelle, aber auch um kuriose Details.

Und genau wegen eines solchen kuriosen Details kam die BEGAS-Affäre im April ins Rollen. Das Unternehmen sollte 5.711 Euro für eine Gartengestaltung bezahlen - obwohl die BEGAS gar keinen Garten hat.

Des Rätsels Lösung: Die Arbeiten wurden für Vorstandsdirektor Simandl durchgeführt. Der „veranlasste die Begleichung der Rechnung durch die BEGAS“, heißt es im Prüfbericht. Simandl wurde daraufhin beurlaubt - mehr dazu in BEGAS-Vorstand unter Druck.

Hohe Pensionen sorgen für Aufsehen

In der BEGAS läuteten die Alarmglocken. Schließlich standen damals die Fusion mit der BEWAG und - damit verbunden - genaue Überprüfungen bevor. Zu Tage kommen Mega-Gehälter der Vorstände. Simandl kassierte bis zu 480.000 Euro im Jahr, Reinhard Schweifer bis zu 320.000 Euro.

Die Firmenpensionen werden mit bis zu zwei Millionen Euro beziffert. Für Staunen sorgen aber auch Details wie zum Beispiel die Höhe der Spesen - mehr dazu in Neue Details: Millionen für Pension.

BEGAS fordert Geld zurück

So hat Vorstand Rudolf Simandl "...für Bewirtungen Rechnungen über 41.688 Euro..." durch die BEGAS bezahlen lassen. Der Prüfbericht nennt aber auch ungerechtfertigtes Kilometergeld in Höhe von 8.505 Euro. Das Geld fordert die BEGAS nun von Simandl zurück - und zwar insgesamt rund 506.000 Euro. 215.000 Euro hat Simandl bereits gezahlt.

Rolle der Aufsichtsräte ist zu hinterfragen

Zu hinterfragen ist aber auch die Rolle der BEGAS-Aufsichtsräte. Es stellt sich die Frage, ob sie hintergangen wurden oder informiert waren. Laut Prüfbericht haben die Aufsichtsräte Vorlagen der Vorstände immer nur zur Kenntnis genommen. Offenbar „im Vertrauen auf die Ehrlichkeit der Vorstände“, wie es im Prüfbericht wörtlich heißt.

Am Dienstag wird sich das Präsidium mit den Berichten der Anwälte und Wirtschaftsprüfer beschäftigen und am Donnerstag dann der Aufsichtsrat.