BEGAS-Vorstand unter Druck

Der langjährige BEGAS-Vorstand Rudolf Simandl ist unter Druck geraten. Offenbar gibt es Unterlagen, die ihn belasten. Eine stundenlange Krisensitzung des Aufsichtsratspräsidiums am Freitag hat keine Klärung gebracht.

Nach der Sitzung, spät am Abend, nahmen die Vorsitzenden des Aufsichtsrates dazu Stellung, ließen dabei aber mehr Fragen offen als sie Antworten gaben.

Kryptisches Statement

Was genau Rudolf Simandl vorgeworfen wird, wollten die Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Klaus Mezgolits und Günter Toth, nicht verraten. Äußerst kryptisch betonten sie, dass nicht untersucht, sondern überprüft werde und dass es keine Vorwürfe, sondern Fragestellungen gebe. „Ich möchte feststellen, dass wir gegen niemanden untersuchen, sondern dass es unser Auftrag ist, die aufgezeigten Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und zu beurteilen und dann auch in weiterer Folge rechtlich zu würdigen“, sagte Mezgolits.

Prüfung startet am Montag

Ausgelöst wurden die Untersuchungen durch Unterlagen Dritter, die laut Mezgolits erst am Donnerstag bekannt geworden waren. Man habe sich mit entsprechenden Experten abgesprochen, die am kommenden Montag mit Prüfungen beginnen werden. „Ich bitte um Verständnis, dass ich über die inhaltliche Bewertung keine Aussagen treffen werde“, so Mezgolits. Ein Anwalt und ein Wirtschaftsprüfer sind mit der Sonderprüfung beauftragt, ein Ergebnis soll in zwei Wochen vorliegen.

Schadensfrage offen

Beide Aufsichtsratsvorsitzenden betonten wiederholt, wie verdienstvoll Simandl für die BEGAS gearbeitet habe, dass eine strafrechtliche Relevanz eher auszuschließen, eine persönliche Bereicherung unwahrscheinlich und dass eine allfällige Schadensfrage offen sei. „Es ist überhaupt noch nicht klar, ob es einen Schaden gibt und wenn, ist es nicht klar wie hoch er sein könnte“, sagte Günter Toth.

Auf die Frage, wozu das ganze dann, verwiesen Mezgolits und Toth dann wieder kryptisch auf ihre Pflicht, allen Fragen, Themen und Unterlagen nachzugehen. Sie schlossen nicht aus, dass auch weitere Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter der BEGAS in die Untersuchungen einbezogen werden.

Keine Stellungnahme von Simandl

Rudolf Simandl ist seit 1995 BEGAS-Vorstand. Sein Vertrag läuft noch bis Jahresende. Bis zur endgültigen Aufklärung der Causa hat er seine vorläufige Beurlaubung angeboten. Das Aufsichtsratspräsidium hat das Angebot angenommen. Simandl selbst wollte am Freitag keine Stellungnahme abgeben.