Seemanagement in Breitenbrunn
Seemanagement Burgenland GmbH
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Natur

Neusiedler See: 60.000 Kubikmeter Schlamm entfernt

2022 hat das Land die Seemanagement Burgenland GmbH gegründet, um die Austrocknung des Neusiedler Sees zu bekämpfen. Heuer ist es die erste Saison im Eigenbetrieb, also mit eigenem Personal und eigenen Geräten. Rund 60.000 Kubikmeter Schlamm wurden in den vergangenen Monaten entfernt.

Das Schlammmanagement steht ganz oben auf der Agenda im Kampf um den Wasserstand am Neusiedler See. In elf der 14 Seegemeinden wurden vor allem Hafenanlagen und Einfahrten ausgebaggert. 60.000 Kubikmeter Schlamm wurden von Oktober 2023 bis Mitte April des heurigen Jahres entfernt.

Seemanagement Burgenland
Seemanagement Burgenland GmbH
Entschlammungsarbeiten in der Hafenlage von Rust

„Diese Entschlammung war erfolgreich und wir haben in der abgelaufenen Saison einen weiteren Schwerpunkt auch auf die Schilfpflege gelegt“, so Infrastruktur-Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). 6.000 Laufmeter Schilfkanäle wurden instandgesetzt und auch Brandschutzschneisen errichtet.

Heinrich Dorner und Erich Gebhardt bei einer Pressekonferenz
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Landesrat Heinrich Dorner, der Oggauer Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Thomas Schmid sowie Seemanagement Burgenland-Geschäftsführer Erich Gebhardt

Absetzbecken fehlen

Was die Schlammentfernung betrifft, hätte man technisch gesehen – mit den insgesamt sechs Geräten – schon heuer deutlich mehr ausbaggern können. Dafür brauche es aber die nötige Infrastruktur.

Konkret geht es um fehlende Absetzbecken in den Gemeinde – also um jene Becken, in denen der Schlamm zwischengelagert wird, bis er auf landwirtschaftliche Flächen in der Region verteilt wird. „Es geht jetzt darum die Gemeinden zu überzeugen, die Becken wieder herzurichten“, erklärt Erich Gebhardt, Geschäftsführer der Seemanagement Burgenland GmbH.

Über den Sommer werde mit den Gemeinden das Programm für die kommende Saison besprochen. In der Zwischenzeit sollen die vollen Absetzbecken wieder geleert werden.

Absetzbecken
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Eines der Absetzbecken, in dem der Schlamm zwischengelagert wird

Zwei neue Geräte

Insgesamt eine Million Kubikmeter Weichschlamm soll in den kommenden zehn Jahren entfernt werden – im Schnitt 100.000 Kubikmeter pro Jahr. Über den Sommer würden auch zwei neue Geräte angeschafft werden. Geplant sei nach wie vor eine Wasserzufuhr von der Donau in den Neusiedler See, so Dorner. Weitere Gespräche mit Niederösterreich seien am Laufen.

Absicherung für die Zukunft

Gearbeitet wurde in elf der 14 Seegemeinden, hauptsächlich bei Hafenanlagen und Hafeneinfahrten.

17 neue Wehranlagen sollen ebenso das Naturjuwel Neusiedlersee absichern, wie die geplante Wasserzufuhr von der Donau. Hier laufen nach wie vor die Gespräche mit Niederösterreich.