Keramikmeister Günther Hoffmann betreibt im Dorfzentrum den „Stoober Töpferstadl“ und führt Besucher durch das heimische Töpfermuseum. Früher habe es große Betriebe gegeben, die meistens Gebrauchskeramik herstellten. Das habe mit den Jahren aufgehört, die Betriebe seien weniger geworden – durch Pensionierungen oder Todesfälle und so sei er als einziger Töpfer übriggeblieben, so Hoffmann.
Einer, der den jahrhundertealten Familienbetrieb gerade herunterfährt, ist Christoph Graf. Das Unternehmen beschäftigte früher bis zu sechs Mitarbeiter. Jetzt sei er dabei, die Betriebsstätte zu verkleinern – um den Energieaufwand und den Platz zu verringern, sagt Graf. Es sei manchmal schon heftig, denn schließlich sei es ein Lebenswerk gewesen.
Ceramico versteht sich als Kompetenzzentrum
Ein Impulsgeber für das Keramikhandwerk möchte hingegen Ceramico sein. 1956 als Landesfachschule für Keramik und Ofenbau gegründet, wird es seit drei Jahren auf neue Beine gestellt. Es ist die einzige Fachschule für Keramik, Ofenbau und Fliesentechnik in Österreich. Das Ceramico versteht sich als Zukunftskompetenzzentrum und will das Keramikhandwerk weiterentwickeln.
Rund 100 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule. Angeboten werden etwa eine Fachschulausbildung sowie ein Aufbaulehrgang mit Matura und ein Kolleg – inklusive eigener Produktionsstätte. Man sei eine praxisorientierte Schule und in Österreich gebe es zu wenige Keramikbetriebe, in denen die Schülerinnen und Schüler die Produktionsprozesse lernen könnten, sagt Ceramico-Geschäftsführerin Anita Wolf.
Das sorgt bei Christoph Graf für Unmut. Gegen das Ceramico als Lehrstätte habe er nichts, aber, dass eine komplette Produktionsstätte gemacht wurde, die alles abdecke und nichts mit den Keramikern von außerhalb besprochen worden sei, das sei „tragisch, traurig und schwierig“, sagt Graf. Er stellt jetzt Messer – Feitln – her.