Auf seinen ausgedehnten Wanderungen durch den Regenwald Costa Ricas entdeckt Robert Müntz immer wieder seltene oder sogar bisher unbekannte Orchideen. Im Vorjahr fand der Pharmazeut die inzwischen nach ihm benannte „Stellilabium Muntii“.
Wieder Orchidee entdeckt
Auch heuer stieß er wieder auf eine bisher unbekannte Orchidee: Diese bekam inzwischen von der Universität von Costa Rica den Namen „Lepanthes Muntii“. Mit dem Naturreservat „Reserva Biologica Guaitil“ schuf er sich mitten im Regenwald ein privates Refugium für seine große Leidenschaft. Auf 200 Hektar eigenem Land sammelt und erforscht er die wilden Orchideen Costa Ricas.
Müntz’ Forschungsarbeit passiert in enger Abstimmung mit der Universität von Costa Rica. Einheimische Botaniker und Wissenschafter besuchen das private Schutzgebiet regelmäßig. „Wir wollen sämtliche Orchideenarten Costa Ricas erfassen. Mit Roberts Hilfe kommen wir dem Ziel einer umfassenden Dokumentation deutlich näher“, so der Botaniker Diego Bogarin von der Universität Costa Rica.
Duft der Orchideen ändert sich mit Uhr- und Jahreszeit
Besondere Aufmerksamkeit widmet Müntz bei seinen Studien im Regenwald dem Duft von Orchideen. Erst im Vorjahr verfasste er seine Doktorarbeit über dieses Thema. Dafür habe er zunächst einmal einen Duftsammler entwickelt. Dieser schließe die Waldluft aus der Umgebung aus. Er habe bei seiner Untersuchung festgestellt, dass der Duft abhängig von Jahreszeit, Standort und vor allem von der Uhrzeit ein völlig unterschiedlicher sei.
Costa Rica Heimat vieler Orchideen
In Verbindung mit den DNA-Analysen der Pflanzen soll auch herausgefunden werden, inwieweit sich der Verwandtschaft im Duftverhalten spiegelt. In Costa Rica sind, nach derzeitigem Wissensstand, mehr als 1.700 Orchideenarten heimisch, ein Fünftel davon gibt es nur in Costa Rica. Auch die Nationalblume von Costa Rica, die „Guaria Morada“ ist eine Orchidee.
Der botanische Garten Lankester gehört zur Universität von Costa Rica und widmet sich vor allem der Erforschung und der Erhaltung der Orchideenvielfalt. Müntz spendete dem Labor des botanischen Gartens eine Mikroskopkamera. Das sei ein wichtiges Gerät, weil viele Orchideen winzig und mit dem freien Auge gar nicht zu erkennen seien, so Bogarin.