Rudolf Strommer und Patrik Fazekas bei einer Presskonferenz
ORF/Christoph Hellmann
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Politik

ÖVP wirft Burgenland Energie Altersdiskriminierung vor

Die ÖVP und der Seniorenbund Burgenland kritisieren den Digitalisierungsrabatt der Burgenland Energie als altersdiskriminierend. Menschen, die nicht online-affin seien, würden um diesen Rabatt umfallen, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Und das seien meistens ältere Menschen.

Wer bei der Burgenland Energie online den Tarif wechselt und dem elektronischen Schriftverkehr sowie der E-Rechnung zustimmt, erhält einen günstigeren Preis. Diesen Digitalisierungsrabatt kritisierte Rudolf Strommer, Landesobmann des ÖVP-nahen Seniorenbundes am Freitag bei einer Pressekonferenz. „Es kann nicht sein, dass Seniorinnen und Senioren, die digital nicht so fit sind, von besseren Angeboten ganz einfach ausgeschlossen sind“, so Strommer.

Fazekas ortet „roten Deal“

Unterstützung für Menschen, die etwa keine E-Mail-Adresse haben, bietet der SPÖ-nahe Pensionistenverband. Dazu sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas: „Wir wissen, dass es eine gewisse Tradition hat, dass die Burgenland Energie durch die SPÖ parteipolitisch vereinnahmt wird. Doch dieser rote Deal erreicht aus meiner Sicht eine neue Dimension“.

Burgenland Energie verweist auf gesetzliche Vorgaben

Die Burgenland Energie ging am Freitag in einer Presseaussendung auf die von ÖVP und Seniorenbund erhobenen Vorwürfe ein. „Ziel wäre, dass jeder sofort den günstigen Tarif bekommt. Regulatorisch ist das aber nicht möglich. Deshalb haben wir den Weg über den Digitalisierungsrabatt eingeschlagen. Denn wenn wir uns Papierkosten, Portokosten und Co sparen, dann sollen unsere Kunden diese Ersparnis erhalten“, so Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma.

Man habe verschiedene Maßnahmen ergriffen, um technisch nicht affinen Menschen den Umstieg auf den günstigsten Tarif zu vereinfachen, wie etwa eine im Online-Center angebotene Multi-User-Verwaltung. Dadurch könnten Kinder oder Enkelkinder das Kundenkonto der Großeltern mit verwalten, so Sharma.

Angebot ging auch an Seniorenbund

Man habe zudem bereits im September über den Seniorenbeirat der Landesregierung die Zusammenarbeit mit Seniorenvertretern aller Landtagsparteien gesucht. Allerdings habe nur der Pensionistenverband dieses Angebot zur Unterstützung älterer Kunden angenommen. „Wenn der Seniorenbund oder auch jede andere Institution jetzt bereit ist, mit uns zusammenzuarbeiten, dann freuen wir uns sehr. Denn die Möglichkeit zur Unterstützung liegt seit September 2023 auch beim Seniorenbund und wurde bisher ignoriert", so Sharma.

Reaktionen von Pensionistenverband und SPÖ

Auch Pensionistenverbandspräsident Helmut Bieler verwies in einer Aussendung darauf, dass alle Seniorenorganisationen das Angebot der Burgenland Energie erhalten haben.

SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein wies zuvor die Kritik der ÖVP zurück und sprach von einer „niveaulosen Politik der Schimpferei und des Anpatzens“.