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ORF/vargaso
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Wirtschaft

Burgenland Energie senkt Strom- und Gaspreise

Die Burgenland-Energie senkt erneut ihre Tarife für Strom und Gas, hat das Unternehmen gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil angekündigt. Die Tarife seien damit sogar günstiger als vor Beginn der Energiekrise im Jahr 2022. Doskozil will außerdem weiterhin rechtlich gegen die Abschöpfung der Übergewinnsteuer vorgehen.

Die Burgenland-Energie senkt per 1. April auch die Preise für Strom und Gas. Das Produkt „Optima 12 Unabhängig+ 3.0“ sieht ab 1. April 2024 einen Stromtarif von 14,9 Cent pro Kilowattstunde netto und einen Gastarif von 5,7 Cent pro Kilowattstunde netto vor. Das Fixpreis-Angebot gilt für Haushalte, KMU und Gemeinden für ein Jahr bis 31. März 2025. Eingeführt wird für die Kunden wieder das Bonuspunkteprogramm. Für einen Durchschnittshaushalt im Burgenland belaufen sich die Stromkosten monatlich damit auf 72 Euro. 2022 waren es 74 Euro – mit Inflation seien dies heute 87 Euro pro Monat, rechnete Vorstandschef Stephan Sharma am Mittwoch vor.

Folder Burgenland Energie, auf dem die alten und die neuen Preise gegenübergestellt werden
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Die Preise ab April seien günstiger als im Jahr 2022 hieß es am Mittwoch

Gewinnabschöpfung soll zurückgefordert werden

Doch die Preise könnten sogar noch günstiger sein, wenn der Bund nicht sogenannte „Übergewinne“ abschöpfen würde. Zu Unrecht, wie auch Doskozil meint, wurden 17,3 Millionen Euro abgeschöpft – die will man sich nun über den Rechtsweg zurückholen und den Kunden zukommen lassen – statistisch seien dies drei Monate Gratisstrom.

Die Gewinnabschöpfung widerspreche „ganz massiv“ dem, was die EU intendiert und vorgegeben habe sowie dem Gleichheitsgrundsatz, begründete Doskozil diesen Schritt. Etwa würden Erzeuger, die Strom mit Wind produzieren, genauso belastet wie jene, die dies mit Öl tun.

AK steht hinter Klage

Hinter der Klage steht auch die Arbeiterkammer Burgenland (AK). Man habe darauf gedrängt, dass das Geld im Fall einer Rückzahlung an die Kunden geht, betonte Präsident Gerhard Michalitsch.

Michalitsch zeigte sich verärgert über die jüngste Forderung der ÖVP – ohne sie namentlich zu nennen –, wonach die AK den Landesenergieversorger klagen sollte: „Wir brauchen niemanden, der die Arbeiterkammer an ihren gesetzlichen Auftrag erinnert. (…) Wenn eine politische Partei im Vorfeld der Arbeiterkammerwahlen munter wird, dann ist das eh nett, aber wir arbeiten ständig gemeinsam mit der Burgenland Energie und dem Land an fairen Lösungen.“ Man habe sich daher gemeinsam für den „burgenländischen Weg“ entschlossen, um für die Konsumenten mehr herauszuholen.

Energierechnungen werden überarbeitet

Überarbeitet werden auch die Energierechnungen, denn diese seien derzeit zu intransparent, räumte auch der Vorstandsvorsitzende ein: „Ich bin selbst unzufrieden, wenn ich die Rechnungen sehe. Die werden mittlerweile von Juristen geschrieben“, denn sie hätten 25 gesetzliche Bestimmungen zu erfüllen. „Das versteht kein Mensch mehr, das ist irre.“ Mit „etwas gesetzlichem Mut“ soll nun eine einfach verständliche Rechnung ausgestellt werden, kündigte Sharma an.

Alte und neue Rechnung von der Burgenland Energie
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Die Rechnung soll übersichtlicher werden

Ulram: „Preise hätten längst gesenkt werden müssen“

Eine Senkung der Energiepreise sei längst überfällig gewesen, so ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. Es sei zu keinen Übergewinnen gekommen, hätte die Burgenland-Energie die Preise früher gesenkt, so Ulram, der fordert, dass den Kundinnnen und Kunden ein Gutschein über drei Monate Gratis-Strom ausgestellt werden soll.