Ritter Sport Schokolade auf dem Förderband
ORF/Fabian Schneider
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Wirtschaft

Ritter Sport: Gute Schoko-Geschäfte trotz Krise

Der Schokohersteller Ritter Sport mit einem Standort in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) hat 2023 den Umsatz in Österreich um 14,7 Prozent auf 23,1 Millionen Euro gesteigert. Mit elf Millionen Stück Tafelschokolade ist das deutsche Unternehmen über dem Markt gewachsen.

Mittlerweile hält der Familienbetrieb nach Eigenangaben bei einem Marktanteil von 7,8 Prozent in Österreich und will heuer mit größeren Packungen, mehr vegan und „2 in 1“ punkten. Gemeint sind damit vier neue „Duo-Tafeln“, also eine Packung mit zwei Geschmacksrichtungen.

Vegane Schokolade boomt

Sehr zufrieden zeigte sich Österreich-Chef Wolfgang Stöhr am Donnerstag mit der Entwicklung des veganen Segmentes. Dieses habe im Vorjahr um beinahe hundert Prozent zugelegt, und der Trend halte an. Österreich sei mit rund fünf Prozent Veganern unter der Gesamtbevölkerung führend in Europa. Das komplette vegane Produktangebot für den Weltmarkt werde in Breitenbrunn produziert – mehr dazu in Ritter Sport setzt auf vegane Schokolade.

Durchschnittlich essen die Österreicherinnen und Österreicher im Jahr acht Kilogramm Süßware, davon zwei Kilo Tafelschokolade. Im Vergleich zu den Briten und Schweizern sind sie damit fast Kostverächter, diese kommen auf elf Kilo Süßware. Spartanisch hingegen halten es die Chinesen mit gerade mal 0,1 Kilogramm – „ein gewaltiger Markt, auch wenn sie nur 100 Gramm mehr essen würden“, so Stöhr.

Ritter Sport steht hinter Lieferkettengesetz

Das Unternehmen setze auf Nachhaltigkeit, betonte Stöhr. So werde bei der firmeneigenen Kakao-Plantage in Nicaragua nicht nur mit Nichtregierungsorganisationen zusammengearbeitet, sondern es würden auch zwei Drittel der Fläche naturbelassen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort seien direkt bei Ritter Sport und nicht bei Subunternehmen beschäftigt.

Man sei seit 2018 der erste Schokoladehersteller mit hundert Prozent zertifiziert nachhaltigem Kakao, so Stöhr. Eine klare Meinung hat er zum von der Wirtschaft kritisierten Lieferkettengesetz, das mehr Menschenrechte und Umweltschutz bringen soll: „Wir stehen dahinter“, betonte er.