Jasmin Puchwein
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Politik

Puchwein: Keine Absage an Koalition mit FPÖ

Am Dienstag startet der ORF Burgenland eine Interview-Serie zum Superwahljahr 2024. Den Anfang macht SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein. Während die Bundes-SPÖ eine Koalition mit der FPÖ nach der Nationalratswahl ausschließt, kündigte Puchwein in „Burgenland heute“ an, dass man im Burgenland nach der Wahl 2025 mit allen Parteien Gespräche führen werde.

Jahrelang war Jasmin Puchwein als Pressesprecherin mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil unterwegs. Jetzt hat sie eine neue Aufgabe. „Der Unterschied ist, dass das natürlich eine andere Außenwirksamkeit ist. Und drüben ist es ja ein Teil der Verwaltung gewesen und jetzt ist es eben die Arbeit für die Partei. Mich hat beides sehr glücklich gemacht und ich bin aber auch sehr froh, dass ich jetzt hier als Landesgeschäftsführerin der SPÖ dienen darf“, so Puchwein. In einer Doppelspitze – gemeinsam mit Kevin Friedl.

Jasmin Puchwein als Ausbilderin beim Bundesheer
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Jasmin Puchwein als Ausbilderin beim Bundesheer

„Werden uns nicht von Wien beeinflussen lassen“

Vor ihrer Politik-Karriere war Puchwein Ausbilderin beim Bundesheer. Damals gab sie Grundwehrdienern die Richtung vor – heute setzt sie Akzente in der SPÖ-Landesparteizentrale in Eisenstadt. Ihr erstes Jahr als Landesgeschäftsführerin im Superwahljahr wird intensiv und ein Probegalopp für den Landtagswahlkampf im Jänner 2025.

Ziel bei der Wahl sei es, wieder so stark zu werden, dass man keinen Koalitionspartner braucht, sagte Puchwein im „Burgenland heute“-Interview mit Moderatorin Raphaela Pint. Sollte das nicht der Fall sein, werde man nach der Wahl mit allen Parteien Gespräche führen.

SPÖ-Landesgeschäftsführerin zum Wahljahr 2024

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Anders als SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler, der die FPÖ als möglichen Koalitionspartner im Bund kategorisch ausschließt, will sich die SPÖ im Burgenland die Option einer Koalition mit der FPÖ offenhalten. „Wir werden unsere Koalitionen im Burgenland aus dem Burgenland heraus managen und uns nicht von Wien quasi beeinflussen lassen, mit wem wir Koalitionen führen und wem nicht. Wir werden mit allen Parteien Gespräche führen. Das war auch zuletzt so, dass die SPÖ-Mitglieder im Burgenland, das von uns auch verlangt haben, bei einer Mitgliederbefragung mit überwältigender Mehrheit von weit über 80 Prozent. Und dementsprechend werden wir auch offen sein", so Puchwein.

Unterstützung bei Nationalratswahl

Auf die Frage, wie die SPÖ-Burgenland die Bundespartei heuer im Nationalratswahlkampf unterstützen werde, antwortete Puchwein: „Wir haben das auch bislang schon so gehandhabt, dass die burgenländischen Abgeordneten auch unseren Weg sozusagen im Nationalrat vertreten. Und dementsprechend werden wir das auch zukünftig so machen und natürlich mit voller Kraft auch bei der Nationalratswahl unterstützen.“

EU-Wahl: Auch ohne Kandidaten „voller Einsatz“

Puchwein bedauerte, dass die burgenländische SPÖ bei der EU-Wahl im Juni keinen Kandidaten ins Rennen schickt. Sie verteidigte aber die von Landesparteichef Hans Peter Doskozil verkündete Entscheidung – mehr dazu in EU-Wahl: SPÖ-Burgenland stellt keinen Kandidaten auf.

„Natürlich ist es schade, aber es ist schade, dass wir eben keinen aussichtsreichen Platz bekommen haben, der uns ja zuvor auch zugesagt wurde bzw. uns durch dieses Berechnungsmodell des Bundes auch zugestanden wäre. Wir hätten das auch erwartet, weil man muss auch zurückblicken. Bei der letzten Wahl war es nämlich so, dass das Burgenland die besten Ergebnisse geliefert hat, prozentuell von allen Bundesländern und dementsprechend haben wir auch mit einem aussichtsreichen Platz gerechnet“. Man werde aber trotzdem alles geben, da man wisse, wie wichtig die EU für das Burgenland sei, so Puchwein.