Esther Heiss
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Kultur

Jüdisches Museum: Neue Chefin präsentiert Vorhaben

Das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt hat mit Esther Heiss eine neue Geschäftsführerin. Sie will die altehrwürdige Sammlung modernisieren und neue Zielgruppen ansprechen und jüdisches Leben zurück nach Eisenstadt bringen.

Esther Heiss will frischen Wind in das älteste jüdische Museum Österreichs bringen. Die Exponate der Dauerausstellungen sollen durch Leihgaben, etwa aus Israel, ergänzt werden. Mit Sonderausstellungen will sie neben den derzeit dominierenden Schülergruppen neues Publikum ansprechen. „Das heißt alle Menschen, jeglicher Religion, die sich für das Judentum auch nur im Entferntesten interessieren, da wünsche ich mir, dass sie in unser Museum kommen und sich hier berieseln lassen vom Wissen und dann vielleicht sogar mit Fragen und hoffentlich auch mit ein paar Antworten wieder gehen können“, so Heiss.

Esther Heiss und ihr Vorgänger Johannes Reiss
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Esther Heiss und ihr Vorgänger Johannes Reiss

Ursprünglicher Berufswunsch: Archäologin

Heiss ist 28 Jahre alt. Sie studierte Judaistik und Orientalistik und war zuletzt Assistentin am Institut für Judaistik in Wien. Als Schülerin wollte sie eigentlich Archäologin werden, nach dem Vorbild Indiana Jones: „Ein leicht naiver Wunsch, wie sich dann herausgestellt hat. Weil ich bei meinem Studium ein Praktikum gemacht habe, das in Jordanien stattgefunden hat, da musste ich dann doch feststellen, dass körperliche Arbeit, bei der man um 4.00 Uhr aufsteht und mit der Spitzhacke dann das Feld pflügt sozusagen, nicht ganz das Meine ist“.

Esther Heiss
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Esther Heiss will die Ausstellung modernisieren

Feste und Hochzeiten im Musueum

Eine erste Herausforderung als Museumsleiterin in Eisenstadt ist die bauliche Sanierung des mehr als 300 Jahre alten Gebäudes. In dem sogenannten Wertheimerhaus ist nach wie vor auch eine geweihte Synagoge eingerichtet. Die könnte künftig für Feste, zum Beispiel für jüdische Hochzeiten, genutzt werden, so Heiss. Wünschenswert wäre es, dass es in Eisenstadt ein paar koschere Geschäfte gebe würde. Denn Eisenstadt sei ein attraktiver Wohnort, so Heiss – warum nicht auch für jüdische Familien, die aus Wien übersiedeln könnten.