Seniorenresidenz Rosengarten
ORF
ORF
Soziales

Rosengarten: ARGE sieht „Unstimmigkeiten“

Die Insolvenz des Pflegeheims „Rosengarten“ in Bad Sauerbrunn (Bezirk Mattersburg) hat zu einer Anzeige des Landes bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt geführt. Die ARGE Pflegeheime – Interessensvertretung aller 44 Heime im Burgenland – ortet ebenfalls einen möglichen Betrugsfall.

Im Fall des insolventen Heims „Rosengarten“ gebe es „Unstimmigkeiten“, die verfolgt werden sollen, betonte ARGE-Pflegeheime Obmann Franz Drescher. Es könnte sich um einen „großen Betrugsfall“ handeln. „Das steht nicht in Zusammenhang mit gemeinnützig oder nicht-gemeinnützig. Das ist ein ‚Schwarzes Schaf‘“, ein solches gebe es leider in jeder Branche, meinte der ARGE-Obmann.

Schneemann: Mit Pflege keinen Gewinn machen

Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) hatte nach Bekanntwerden der Pleite eine lückenlose Aufklärung gefordert und die Sachverhaltsdarstellung angekündigt. Er verwies auch darauf, dass die Betreibergesellschaft DGW im Oktober noch 2,3 Millionen Euro an Gewinn ausgeschüttet habe – mehr dazu in Rosengarten: Land schaltet Staatsanwaltschaft ein. Schneemann sah durch den aktuellen Fall auch das burgenländische Pflegemodell bestätigt, das die Bedeutung der Gemeinnützigkeit unterstreiche, denn mit Pflege und Betreuung dürfe schlichtweg kein Gewinn gemacht werden.

In der ARGE Pflegeheime sind private Betreiber und Trägerorganisationen wie die Caritas, Hilfswerk oder Samariterbund vertreten. „Wir haben ein paar wenige nicht-gemeinnützige sowie gemeinnützige Betreiber in der ARGE. Gemeinnützig heißt, das Geld bleibt in der Organisation“, es sollte keine Gewinnausschüttung stattfinden, erklärte Drescher. Gewinne werden vom Geschäftsführer in die Mitarbeiter, die Bewohner und die Instandhaltung investiert.

Fürst: Pflege kein Spielball für private Investoren

SPÖ-Klubobmann und Sozialsprecher Roland Fürst meinte in einer Aussendung am Sonntag, die Causa Rosengarten zeige, dass Pflege kein Spielball für private Investoren sein dürfe. Die Erklärungen der Betreiber zur Insolvenz würden zum Himmel stinken und dienten „offensichtlich als Ausreden, um nicht die wahren Gründe für die Insolvenz nennen zu müssen“. Hier bedürfe es einer raschen, lückenlosen Aufklärung durch die Staatsanwaltschaft, so Fürst.