Streik Müllabfuhr
ORF/Christoph Hellmann
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Wirtschaft

Keine Müllabfuhr: Umweltdienst streikt

Im Rahmen der Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen finden diese Woche tageweise Streiks statt. Im Burgenland zählen rund 30 Betriebe mit circa 3.500 Beschäftigten zur Metallindustrie. Am Donnerstag streikt etwa die Belegschaft des Umweltdienstes Burgenland.

Der Müll blieb im Burgenland am Donnerstag liegen, mancherorts hätten die gelben Säcke abgeholt werden sollen. Die Müllwägen des Umweltdienstes Burgenland standen still – dafür gab es einen lautstarken Protest am Föllig in Großhöflein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). „Solange wir kein faires Angebot für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der anderen Seite bekommen haben, werden wir an unserer Forderung nichts ändern, wir bleiben bei den 11,6 Prozent“, so Mathias Rehrl, Landesvorsitzender Pro-Ge Burgenland.

Streik bei der Müllabfuhr

Die Beschäftigten des Umweltdienstes Burgenland zählen zu den Metallern, und die haben im Rahmen der aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen österreichweit den vorerst größten Streiktag eingelegt.

Gewerkschaft bereit für Streik-Ausweitung

Das Angebot der Arbeitgeber sah in der sechsten Verhandlungsrunde eine Lohn- und Gehaltserhöhung von durchschnittlich sechs Prozent und eine Einmalzahlung vor. Das sei zu wenig, so die Gewerkschaft. Von Gewerkschafts-Seite sei man bereit, die Streiks auch noch auszuweiten, sagte ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics im Interview mit dem ORF Burgenland. „Ich hoffe, dass es nicht notwendig ist. Aber bereit ist man, glaube ich, allemal. Das wird die Gewerkschaft ProGE entscheiden. Da geht es um die Menschen, da geht es um die, die heute hier streiken, die ganzes Jahr den Müll von uns wegräumen“ so Mauersics. Er hoffe nicht, dass es zu Zuständen wie in Frankreich oder Italien komme, dass die Straßen mit Müll übergehen, weil die Müllabfuhr streikt.

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Streik Müllabfuhr
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Bei der Müllabfuhr wurde heute gestreikt
Umweltdienst Burgenland Streik
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Der Streik dauerte den ganzen Tag
Müllsäcke
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Umweltdienst Burgenland
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Die Müllwagen blieben heute stehen
Streik Müllabfuhr
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Zahlreiche Mitarbeiter versammelten sich um zu streiken

Mauersics: „Riesengroße Einnahmen“ für Unternehmen durch Inflation

Auf die Frage von ORF-Burgenland-Redakteur Christoph Hellmann, ob durch hohe Abschlüsse nicht auch Arbeitsplätze gefährdet werden, sagte Mauersics: „Die Frage ist: ‚Wem geben wir die Schuld? Denjenigen, die es fordern und brauchen, oder denen, die es versäumt haben, etwas dagegen zu tun, dass die Inflation steigt?‘“, so der ÖGB-Landesvorsitzender. Zudem habe es durch die Inflation „riesengroße Einnahmen“ gegeben, das dürfe man auch nicht vergessen. „Wenn ich höre, dass Milliardenbeträge auch im Bereich der Metallindustrie abgeschlossen wurden, dann würde ich mir wünschen, dass ein kleiner Teil auch an die Beschäftigten und an die Belegschaften zurückkommt“, sagt Mauersics.

Am Montag werden die Verhandlungen fortgesetzt. Auch wer die Löhne und Gehälter an den Streiktagen bezahlt, ist vorerst noch nicht geklärt. Für Gewerkschaftsmitglieder bezahle die Gewerkschaft, aber oberstes Streikziel sei es, dass für die Zeiten der Betriebsversammlungen und Streiks die Arbeitgeber bezahlen, so Andreas Horvath, Landesgeschäftsführer der ProGe Burgenland. Der Müll, der liegen geblieben ist, wird am Samstag abgeholt.