Die erste Uraufführung des neuen Landestheaters ist Freitagabend unter tosendem Applaus zu Ende gegangen. Die Oper „Daphnes Garten“ widmete sich einem brisanten Thema – dem Aufdeckungsjournalismus und dem wahren Leben von Daphne Caruana Galizia. Die maltesische Journalistin ist vor sechs Jahren durch eine Autobombe ermordet worden – mehr dazu in Malta: Zwei Schuldsprüche nach Mord an Journalistin.
Mit seiner Inszenierung möchte Regisseur und Intendant Peter Wagner Emotionen wecken. „Wir haben im Eingangsbereich bereits Biografien ermordeter investigativer Journalistinnen. Und dann kommen wir rein in eine Oper: Und die Oper? Was erweckt sie denn? Die Emotion, sich zu identifizieren mit einer Geschichte, die abgründig ist. Und das ist großartig, wenn es gelingt“, so Wagner. Das Libretto von „Daphnes Garten“ hat die Autorin Katharina Tiwald geschrieben, die Musik stammt vom US-amerikanischen Komponisten Erling Wald.
Auftakt zu dreijährigem Kulturreigen
Die Oper „Daphnes Garten“ ist im OHO Oberwart noch fünf Mal zu sehen. Die Premiere am Freitag war der Auftakt zu eine Reihe zeitgenössischer burgenländischer Theaterproduktionen im Offenen Haus Oberwart. Das Projekt Landestheater der Autorinnen und Autoren ist vom Land Burgenland für drei Jahre anberaumt.
„Das finde ich natürlich toll, dass wir die Möglichkeit bekommen, hier vielleicht ein ganz alternatives Landestheater aufzubauen, nämlich nicht Repertoiretheater, sondern Uraufführungstheater mit Texten burgenländischer Autoren, vielleicht auch einmal mit einem eingeladenen Autor, der hier richtig Residenz macht“, sagt OHO-Geschäftsführer Alfred Masal.