Patrik Fazekas und Markus Ulram bei einer Pressekonferenz
ORF/Fabian Schneider
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Wirtschaft

Neuer Gastarif: ÖVP kritisiert Burgenland Energie

Ab Mittwoch ist der neue Gastarif der Burgenland Energie verfügbar. Je nach Tarif bringt dieser laut dem Landesenergieversorger eine Ersparnis von 30 bis 60 Prozent. Kritik an der Preisgestaltung übte am Mittwoch die ÖVP.

7,88 Cent kostet der neue Gastarif der Burgenland Energie pro Kilowattstunde. Um einen Cent günstiger wird es für Kunden, die auf SEPA-Lastschrift, elektronischen Schriftverkehr und elektronische Rechnung umstellen – mehr dazu in Burgenland Energie senkt Gaspreis . ÖVP-Klubobmann Markus Ulram sieht das kritisch. Aus einer Sicht werde dadurch ein „Keil“ zwischen jene Burgenländerinnen und Burgenländer getrieben, „die digital unterwegs sind und solche, die das nicht können“. Das sei nicht nachvollziehbar, so Ulram.

Ulram: „Kunden haben nichts von Gewinnen“

Ulram bemängelte außerdem, die Burgenland Energie habe im, am 30. September zu Ende gegangenen, abgelaufenen Geschäftsjahr hohe Gewinne erwirtschaftet. Die Kundinnen und Kunden hätten davon aber nichts. „Unseren Informationen zufolge soll es sich um ein Rekordergebnis handeln in der Höhe von 80 Millionen Euro. Wenn das so weitergeht, muss man die handelnden Personen fragen, warum dieser Gewinn nicht auf die Energiekunden verteilt wird“, so Ulram.

Patrik Fazekas und Markus Ulram bei einer Pressekonferenz
ORF/Fabian Schneider
Patrik Fazekas und Markus Ulram

Burgenland Energie verweist auf rechtliche Bedingungen

Die Spekulationen zu den Gewinnprognosen wollte die Burgenland Energie am Mittwoch nicht kommentieren. Den erwirtschafteten Gewinn würde man jedenfalls gerne an die Kunden weitergeben. Dem würden aber einerseits die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich und andererseits die Besteuerung der Übergewinne durch den Bund im Weg stehen.

Der Staat erlaubt aktuell nur noch Verkaufspreise von 120 bis 140 Euro pro Megawattstunde Strom. Alle überschüssigen Einnahmen müssen Anbieter an den Bund weitergeben. Im Fall der Burgenland Energie handle es sich dabei im abgelaufenen Geschäftsjahr um eine Summe von rund 30 Millionen Euro. Die Burgenland Energie bleibe bei ihrer Forderung an die Bundesregierung, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden sollen, dieses Geld den Burgenländern zurückzugeben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Wirtschaftskammer mit Tarif zufrieden

Der neue Gasfixpreistarif gelte auch für kleine und mittlere Unternehmen und für Gemeinden gelte, betonten Burgenland Energie-Vorstand Stephan Sharma und Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth in einer gemeinsamen Presseaussendung. Die Burgenland Energie senke wie beim Stromtarif auch beim Gastarif zum zweiten Mal heuer die Preise so Sharma neuerlich. Wirth spricht von einer „klugen und sicheren Lösung“ für die Unternehmen.

FPÖ erneuert Kritik – SPÖ kontert ÖVP

Die FPÖ-Burgenland bleibt bei ihrer Forderung, Überschussgewinne als Gutscheine an die Bevölkerung zurückzugeben. Diese Forderung erneuerte FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig am Mittwoch.

Als „rein parteipolitisch motiviert und lächerlich“ bezeichnete hingegen SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Sodl die Aussagen der ÖVP. „Die ÖVP mit Bundeskanzler Nehammer hat versprochen, sollten die Energiepreise nicht gesenkt werden, würden die Gewinne abgeschöpft und der Bevölkerung zurückgegeben werden. Leider nur leere Worte, denn Tatsache ist, dass die Gewinnabschöpfung direkt in die Taschen des Finanzministers der ÖVP wandern“, so Sodl.