Freiland-PV-Anlage
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Umwelt

Studien: Burgenland verfehlt Klimaziele

Bis zum Jahr 2030 möchte das Burgenland energieunabhängig und rechnerisch klimaneutral werden. Obwohl man in Sachen Erneuerbarer Energie Vorreiter ist, werden diese Energie- und Klimaziele scheinbar verfehlt. Zu diesem Schluss kommen zwei aktuelle Studien.

Es stellt sich die Frage, wie es möglich ist, dass man einerseits Vorreiter bei den Erneuerbaren ist, und auf der anderen Seite aber die EU-Klimaziele verfehlt. Die Antwort dazu liefert eine Analyse der Österreichischen Energieagentur. Demnach fehlen konkrete und adäquate Ziele beim Einsparen von Energie und bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen.

Ziele und Maßnahmen setzen und erreichen

Zu diesem Schluss kommt Michael Rohrer, Energieexperte der Österreichischen Energieagentur. „Ich denke, beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, der jetzt bis 2030 geplant ist, übernimmt das Burgenland schon eine Vorreiterrolle. Da ist man schon sehr knapp dann an dem, was möglich ist. Über 2030 hinaus sind aber weitere Ausbaumaßnahmen sinnvoll und möglich. Bei den Treibhausgasemissionen gehe es aber schon auch darum, dass man sich konkrete Ziele setzt und entsprechende Maßnahmen hinterlegt, um diese dann auch zu erreichen“, so Rohrer.

PV Park in Nickelsdorf Luftaufnahme
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Ein Teil des Photovoltaik-Parks in Nickelsdorf

Energieverbrauch hat sich deutlich erhöht

Da gehe es zum Beispiel in Richtung von Bereichen wie Elektromobilität oder dem Tausch von Öl-Kesseln, so Rohrer. Nach Berechnungen des Dachverbandes Erneuerbare Energie und eben der Energieagentur hat sich der Energieverbrauch im Burgenland in den vergangenen fast zwanzig Jahren deutlich erhöht.

Der Energieverbrauch hatte zuletzt zehn Terrawattstunden betragen – die Energieerzeugung durch Windstrom zweieinhalb Terrawattsunden. Dazu kommt natürlich noch die Produktion von Sonnenstrom durch Photovoltaik. Fazit: Das Burgenland ist zwar sehr gut beim Ausbau der Produktion von Erneuerbarer Energie, muss aber die Emissionen deutlich reduzieren, um die aktuellen EU-Klimaziele zu erreichen.

SPÖ: Nicht von Zielen abhalten lassen

Das Land werde sich aber von einzelnen Studien nicht von seinen Zielen abhalten lassen, hieß es dazu von SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Sodl. Mit der Klimastrategie Burgenland 2030 gebe es einen klaren Fahrplan hin zur Klima- und Energieneutralität, so Sodl. Die Ziele seien ambitioniert, aber realistisch, so der SPÖ-Abgeordnete.