Land übernimmt Zimmermann
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DFT: Wirtschaftsagentur bestätigt Konkursverfahren

Über das landeseigene Unternehmen DFT Dach- und Fassadentechnik in Mattersburg wird ein Konkursverfahren eröffnet. Die Wirtschaftsagentur des Landes bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Kurier“, bestreitet aber, dass das Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei.

Die Firma DFT ist der Nachfolgebetrieb der im Sog des Commerzialbank-Skandals pleite gegangenen Dachdeckerei Zimmermann – mehr dazu in Land übernimmt Dachdeckerei. Der gegen die DFT Dach- und Fassadentechnik GmbH in Mattersburg eröffnete Konkurs verursache eine schiefe Optik, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, Harald Zagiczek. Das Konkursverfahren sei unbegründet. Die im Eigentum der Wirtschaftsagentur befindliche DFT stehe wirtschaftlich gut da, die Auftragslage sei gut, die Kassen gefüllt, so Harald Zagiczek.

Altes Unternehmen existiert rechtlich noch

Doch warum nimmt das Gericht an, das Unternehmen sei zahlungsunfähig? Auslöser ist laut der Wirtschaftsagentur ein gerichtlicher Antrag des Masseverwalters des Vorgängerunternehmens, der Zimmermann GmbH. Die war gemeinsam mit der damaligen Commerzialbank untergegangen. Die Beschäftigten, Werkshallen und Geräte von Zimmermann sind längst bei der neuen DFT gelandet, doch das alte Unternehmen existiert rechtlich immer noch. Der Masseverwalter dieser „alten“ Zimmermann-GmbH versucht nach wie vor, Geld für die geschädigten Zimmermann-Gläubiger einzutreiben. Streitpunkt ist, welche Umsätze welcher früheren Baustellen noch der „alten“ Gesellschaft zustehen, und welche der „neuen“.

Masseverwalter will 600.000 Euro von DFT

Der Masseverwalter der „alten“ Zimmermann-GmbH, der Rechtsanwalt Felix Stortecky, will dazu kein Interview geben. Laut der Wirtschaftsagentur verlangt er von der neuen Gesellschaft aber eine Zahlung von 600.000 Euro, was zur Einleitung des Insolvenzverfahrens geführt habe. Die DFT sieht die Forderung als unbegründet, und verlangt im Gegenteil 200.000 Euro von der Zimmermann GmbH.

Wirtschaftsagentur will sich wehren

Wie der Streit ausgeht, wird sich erst zeigen. Die Wirtschaftsagentur will sich rechtlich gegen das Konkursverfahren wehren und weiter arbeiten wie bisher. Allerdings hat das Gericht bereits einen Masseverwalter bestellt. Er müsse sich erst ein Bild machen, sagt Rechtsanwalt Dieter Stibi im Gespräch mit dem ORF Burgenland. Die Konkurseröffnung habe dem Unternehmen jedenfalls schon geschadet, sagt Harald Zagiczek: Ein Auftrag sei durch die schlechten Nachrichten bereits verloren gegangen, und die Lieferanten arbeiten mit DFT aus Vorsicht nur mehr per Vorkasse zusammen.