Auf den SPÖ-Kandidaten Knaak entfielen 1.033 Stimmen, das sind 52,6 Prozent. Für den ÖVP-Kandidaten Josef Neusteurer entschieden sich 931 Forchtensteinerinnen und Forchtensteiner, das sind 47,4 Prozent der Stimmen. Knaak gewann also mit einem Vorsprung von 102 Stimmen. Laut Angaben der Landeswahlbehörde wurden in Forchtenstein 1.995 Stimmen abgegeben, davon waren 31 ungültig, 1.964 gültig.
Erleichterung bei Knaak
Er sei natürlich erleichtert, und das Ergebnis sei auch eine Bestätigung dafür, dass man den eingeschlagenen Kurs fortsetzen werde, sagte Knaak in einer ersten Reaktion nach der Auszählung der Stimmen. Nachdem die Anfechtung der Wahl durch die ÖVP durch dieses eindeutige Wahlergebnis beigelegt sei, sehe die SPÖ einer konstruktiven Zusammenarbeit für die nächsten Jahre entgegen, so der bestätigte Bürgermeister.
Neusteurer bleibt Vizebürgermeister
Neusteurer gratulierte Knaak und erklärte, dass er Vizebürgermeister bleiben werde und dann knapp vor Ende der Periode an einen jüngeren Kollegen übergeben wolle. Natürlich sei man enttäuscht, dass das prognostizierte Kopf-an-Kopf-Rennen nicht stattgefunden habe, dennoch gehe man guter Dinge an die Arbeit. Wenn der Bürgermeister „Gemeinsam“ und die ÖVP „Miteinander“ plakatiere, dann werde man schon gemeinsam Entscheidungen treffen können, so der Vizebürgermeister.
Forchtenstein: Interview mit Bürgermeisterkandidaten
Bürgermeisterwahl in Forchtenstein
Gründe für die Wahlwiederholung
Nach der Gemeinderatswahl im September 2022 kam es im darauffolgenden Oktober in Forchtenstein zur Bürgermeisterstichwahl. Diese entschied SPÖ-Kandidat Alexander Rüdiger mit nur fünf Stimmen Vorsprung für sich. Die ÖVP mit ihrem Kandidaten Josef Neusteurer zweifelte das knappe Ergebnis an, als bekannt wurde, dass die damals amtierende Bürgermeisterin und Leiterin der Wahlkommission, Friederike Reismüller (SPÖ), den Wahlakt eigenmächtig geöffnet und das Ergebnis eines Wahlsprengels hinzufügt hatte. Der Wahlakt soll zudem eine Stunde im Auto von Reismüller liegen geblieben und dann unversiegelt bei der Bezirkswahlbehörde abgegeben worden sein.
Die SPÖ beteuerte, es handle sich lediglich um einen Formalfehler. Die Landeswahlbehörde lehnte die Wahlanfechtung ab. Daraufhin wandte sich die ÖVP an den Verfassungsgerichtshof. Dieser entschied Ende Juni, dass die Stichwahl wiederholt werden müsse – mehr dazu in Forchtenstein: Bürgermeisterwahl muss wiederholt werden.
Freude bei der Landes-SPÖ
Die SPÖ zeigte sich über das nun vorliegende Ergebnis am Sonntagabend erfreut. „Es war sicher eine nervenaufreibende Erfahrung, nach dem knappen Erfolg im Vorjahr jetzt nochmals zur Wahl antreten zu müssen. Umso erfreulicher ist, dass die Bevölkerung das Bürgermeistervotum vom letzten Mal nicht nur bestätigt, sondern mit einem massiven Stimmenplus verstärkt hat“, so Landesparteichef Hans Peter Doskozil und Landesgeschäftsführer Roland Fürst in einer Aussendung. Das Ergebnis sei ein „erfreulicher Schlusspunkt“ zur Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl im Vorjahr, die der SPÖ einen historischen Erfolg gebracht habe, erklärte Doskozil.
Die Wahlwiederholung sei unabhängig vom Ausgang „ein Sieg für die Demokratie“, meinte ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz, der sich bei Neusteurer und seinem Team bedankte. „Demokratische Verfassungsregeln gelten auch für die SPÖ“, so Sagartz.