PK VON HANS PETER DOSKOZIL ZU FALSCHEM ERGEBNIS VON SP…-PARTEITAG
APA/HANS KLAUS TECHT
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Politik

Doskozil kritisiert Spitzengewerkschafter

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Sonntag im Interview mit der „Kronen Zeitung“ die Gagen von Spitzengewerkschaftern und die Festlegung der Bundes-SPÖ auf die 32-Stunden-Woche kritisiert. Auch am „Mateschitz-Bashing“ stieß er sich.

Doskozil sprach von feindseliger Stimmung gegen ihn nach dem Mitgliedervoting im Frühjahr, die aus der Wiener Landespartei sowie aus der Gewerkschaft gekommen sei. Dass er sich in dieser Situation überreden habe lassen, seinen angebotenen Rückzug wieder zurückzunehmen, „das tut mir heute noch leid“. Die darauffolgende Niederlage beim Parteitag in Linz – wo er fälschlicherweise zunächst noch als Sieger ausgerufen worden war – bezeichnete er als „keine lustige Situation“ – mehr dazu in Doskozil: „Kapitel Bundespolitik abgeschlossen“.

Doskozil: Parteiinterne Dynamik holt Babler ein

„Ich habe schon am ganzen Wochenende des Parteitags gesehen, wie schwierig das innerhalb der Partei wird. Das erlebt nun auch Andreas Babler. Ich bin aber nicht der über-drüber-emotionale Typ, der in Tränen ausbricht. Mein Umfeld hat mehr gelitten als ich persönlich“, so Doskozil im „Krone“-Interview.

Man müsse Babler – dem er bei dessen Burgenland-Besuch diese Woche wegen eines Deutschland-Aufenthalts nicht begegnen wird – zugestehen, „dass er ambitioniert ist, dass er einen gewissen Drive in die Partei gebracht hat. Aber ihn holt jetzt die parteiinterne Dynamik ein. In diese Gesänge will ich jetzt nicht mehr einstimmen.“

Kritik an Spitzengewerkschaftern und 32-Stunden-Woche

Doskozil sagte, er wolle nun seinen Weg im Burgenland weitergehen, um wieder Wahlen zu gewinnen: „Würde ich als Politiker die 32-Stunden-Woche immer wieder öffentlich einfordern, wäre es für mich schwer, den Mitarbeitern, etwa in den Spitälern, gegenüberzutreten und das dann nicht umzusetzen – dort, wo ich zuständig bin. Mit Träumereien Politik machen kann ich nicht.“

Kritik übte er an „Spitzengewerkschaftern im Nationalrat“, die durch Lohnerhöhungen in diesem und dem kommenden Jahr ungefähr 2.500 Euro brutto mehr im Monat bekämen: „Ich könnte mich da nicht in den Spiegel schauen, wenn ich sehe, wie die Kleinstverdiener abgespeist werden.“ Trotz dieser Aussagen bekräftigte Doskozil im Interview aber auch seinen Rückzug aus der bundespolitischen Arena.

Gegen „Mateschitz-Bashing“

Auch das „Mateschitz-Bashing“ aus den Reihen der SPÖ kritisierte er. Der verstorbene Red-Bull-Chef habe einen Konzern aufgebaut und die Region Obersteiermark belebt, während Rene Benko „sicher eine andere Nummer“ sei. „Aus meiner Sicht sollte Mateschitz postum die höchste Auszeichnung der Republik für seine Verdienste verliehen werden“, sagte Doskozil.