Konkret gibt es künftig die drei Verkehrsregionen Nord, Mitte und Süd. In diesen drei Regionen arbeiten die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) mit Partnern zusammen. Im Norden ist das die Postbus AG, im Mittelburgenland das Unternehmen Blaguss und im Südburgenland die Dr.-Richard-Gruppe. Nur so könne man schnellere Verbindungen garantieren, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Eisenstadt: „Wenn wir wirklich ein lückenloses System bieten wollen, können wir das als Land Burgenland nicht alleine stemmen.“
Die VBB haben mittlerweile zwölf Buslinien im Land etabliert. Start für die neuen Linien der VBB in Kooperation mit den Partnern ist Montag, 4. September. „Ich bin sehr erfreut, dass man den Mut hatte, eben ein Partnerschaftsmodell zu wählen, das eigentlich in der Form in Europa oder Mitteleuropa zumindest einzigartig ist“, so Werner Gumprecht von der Dr.-Richard-Gruppe.
Lückenloses „Öffi“-System geplant
Gemeinsam mit den Anrufsammeltaxis, die ebenfalls am Montag im Süd- und Mittelburgenland starten, soll ein lückenloses „Öffi“-System umgesetzt werden – mehr dazu in Start für Anrufsammeltaxis ab Montag. Laut Doskozil ist auch geplant, die Sammeltaxis auf das Nordburgenland auszudehnen, zudem sei angedacht, ein „Burgenland-Ticket“ zu schaffen, mit dem man dann alle Verkehrsmittel nutzen kann.
Kritik von der ÖVP
Von der ÖVP kommt in einer ersten Reaktion Kritik: Für zahlreiche Pendlerinnen und Pendler komme es zu enormen Verschlechterungen, so ÖVP-Verkehrssprecher Hans Unger. Diese werde man aufzeigen. Man wollen all jenen eine Stimme geben, die von der SPÖ nicht gehört würden, so ÖVP-Landessprecher Christian Sagartz am Freitag. All jene Betroffenen, die mit der Fahrplanänderung unzufrieden seien, könnten sich seit Freitag auf der Webseite der ÖVP Burgenland eintragen. Es gehe darum, gemeinsam den Druck auf die SPÖ-Regierung zu erhöhen, so Sagartz.
SPÖ ortet „gezielte Verunsicherungspolitik“ der ÖVP
SPÖ-Pendlersprecher Wolfgang Sodl warf der ÖVP dagegen „gezielte Verunsicherungspolitik“ zum Ausbau des Öffi-Angebotes im Burgenland vor. Die ÖVP agiere mehr als kurios und übe sich wieder einmal im Schlechtreden. Das Liniennetz im Burgenland werde von 1,5 Millionen Kilometern pro Jahr auf 8,3 Millionen pro Jahr erweitert.