Politik

Landesholding baut Führungsebene aus

Die Landesholding Burgenland verdoppelt ihre Führungsebene: Gesucht werden sowohl für den technischen als auch für den kaufmännischen Bereich eine Geschäftführerin bzw. ein Geschäftsführer.

Derzeit ist Hans Peter Rucker alleiniger Chef der Holding, die in den vergangenen Jahren ständig gewachsen ist. Ein Splitting der Verantwortung sei schon länger angedacht und im Juni auch vom Aufsichtsrat beschlossen worden.

Ausschreibung der Landesholding
ORF
Die Ausschreibung in der „Kronen Zeitung“ vom vergangenen Samstag

Neue Organisationsstruktur

Aufgrund der „Größe und Komplexität“ der Holding soll eine neue Organisationsstruktur umgesetzt werden. Um die Koordination mit dem Land Burgenland, der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) und den Konzerngesellschaften weiter zu verbessern, wird die Management-Ebene verbreitert und „auch im Sinne des Vier-Augen-Prinzips“ eine zweite Geschäftsführung implementiert, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Außerdem werden die Voraussetzungen geschaffen, um die „Effizienz und Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe weiter zu steigern“.

Die Bilanzsumme der Landesholding beträgt 2,8 Milliarden Euro, insgesamt sind 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Hans Peter Rucker wird sich für den wirtschaftlichen Bereich wieder bewerben. Die Ausschreibung ist auch online im Amtsblatt des Landes unter diesem LINK zu finden.

Kritik von ÖVP

Kritik an den Plänen des Landes übte die ÖVP. In einer Aussendung meinte Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas: „Hinter den Kulissen steht vermutlich seit längerer Zeit bereits fest, wer dem bisherigen Holding-Chef Rucker zur Seite gestellt wird. Somit wird schon bald der nächste politische Postenschacher auf Kosten der burgenländischen Steuerzahler über die Bühne gehen, obwohl die Landesholding eine Rekordverschuldung aufweist.“

SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst konterte, angesichts des bevorstehenden Prozesses gegen den früheren Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), bei dem auch „das Verständnis der ÖVP vom Umgang mit öffentlichen Unternehmen“ aufgearbeitet werde, solle sich die Volkspartei mit „sachlich ungerechtfertigter Kritik zurückhalten“. Die Landesholding stehe für „erfolgreiche Wirtschaftspolitik im Interesse des Landes“, meinte Fürst.

FPÖ: „Nicht die geringste Notwendigkeit“

Am Dienstag reagierte auch die FPÖ auf die Ausschreibung. „Nachdem Hans-Peter Rucker diese Aufgabe seit sieben Jahren allein löst, besteht nicht die geringste objektive Notwendigkeit, an der Aufstellung in der Geschäftsführung etwas zu ändern“, sagt FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig in einer Aussendung. „Die geplante Aufblähung des Apparats der Landesholding wird ergo ausschließlich dafür gemacht, um einmal mehr einem roten Glücksritter ein exorbitantes Gehalt zuschanzen zu können", so Petschnig.