Mittelburgenland
ORF/Fabian Schneider
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Politik

Entwicklung des Mittelburgenlandes soll forciert werden

Erstmals hat das Land Burgenland landesweite Regionale Entwicklungsprogramme (REP) erstellt. Das sind Verordnungen, in denen Maßnahmen und Ziele für einzelne Regionen festgelegt werden. Am Mittwoch wurde das „REP Mittelburgenland“ präsentiert.

Danach unterschrieben alle 28 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Gemeinden die Vereinbarung zur Umsetzung des Leitbildes in der Region Mittelburgenland. Es sei wichtig, dass Ziele über Gemeindegrenzen hinweg erarbeitet werden, sagte dazu der zuständige Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Das REP sei für die Gemeinden ein gutes Fundament.

Das Leitbild führt neben den Stärken, Chancen und Risken auch Schwächen des Mittelburgenlands auf. Die Region geht demnach in der Wahrnehmung als Betriebsstandort unter. Es gibt kein gut ausgebautes Bahnnetz und von Lutzmannsburg abgesehen gibt es auch nicht viel Tourismus – mehr dazu in Businesspark als Impuls für Mittelburgenland.

Die vier Kernpunkte der Verordnung:

  • Interkommunale Betriebsgebiete
  • Überörtliche Siedlungsgrenzen
  • Landwirtschaftliche Vorrangzonen
  • Freiraumzonen

So wie im gesamten Burgenland soll auch im Bezirk Oberpullendorf der Fokus auf interkommunalen Betriebsgebieten liegen. Also gemeindeübergreifende Businessparks, an denen sich mehrere Unternehmen ansiedeln, wie etwa in Neutal und bald auch zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl.

Regionalentwicklungsprogramm Heft
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Im REP sind Ziele festgelegt, etwa in welche Richtung sich die Region entwickeln soll

Konsens mit Gemeinden und BürgerInnen

Mit allen Gemeinden habe es im Vorfeld Gespräche gegeben. Auch die Bürgerinnen und Bürger konnten sich daran beteiligen. Mit der Unterzeichnung des Übereinkommens, verpflichteten sich die Bürgermeister dazu, Grundsätze, Leitziele und Leitgedanken des Leitbildes zu halten – etwa bewusstes Flächenmanagement praktizieren, Mobilität neu denken oder mit dem Klimawandel leben.

Raumplanung immer wichtiger

Raumplanung stehe in den vergangenen Jahren immer mehr im Fokus, sagt auch Peter Zinggl von der Abteilung Landesplanung, Gemeinden und Wirtschaft. Seit 2020 sei man deshalb mit der Entwicklung von REPs beschäftigt. „Der Prozess in den letzten Monaten war wichtig, um gemeinsam mit den Gemeindevertretern, Projektsteuerungsgruppe und den Bürgern Ziele zu erarbeiten, in welche Richtung sich der Bezirk Oberpullendorf entwickeln soll“, sagte Zinggl. Ende des Jahres soll es die rechtskräftige Verordnung für das Mittelburgenland geben. Danach folgen das Südburgenland sowie die Region Nord II folgen.

Manfred Schmidt, Bürgermeister von Steinberg-Dörfl und Michael Kefeder, Bürgermeister von Lockenhaus, sagten stellvertretend für alle BürgermeisterInnen des Mittelburgenlandes, dass das gemeinsame Leitbild wichtig sei. Man sehe eine Chance darin, Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen.

Mittelburgenland auf der Landkarte
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Die Entwicklung des Mittelburgenlandes soll forciert werden

Struktur des Mittelburgenlandes

Viel Wein, viel Wald, viel Wirtschaftswachstum. So lässt sich die Region Mittelburgenland – genauer gesagt der Bezirk Oberpullendorf – kompakt zusammenfassen.

Die Region umfasst 28 Gemeinden, beheimatet 37.524 Einwohnerinnen und Einwohner in 15.900 Haushalten. Weiters umfasst die Region 701,2 Quadratkilometer Fläche wovon 22,5 Prozent unter Naturschutz stehen und enthält 47 Prozent Waldanteil. „Diese Werte, all diese Strukturen wollen wir dementsprechend erhalten. Deshalb war die Aufgabe etwas zu erhalten und aber auch etwas zu ermöglichen. Auch zu erlauben, dass sich die Region weiterentwickelt“, so Dorner. Es leben hier viele Pendlerinnen und Pendler, die vor allem nach Eisenstadt und Wien auspendeln.

Die vier „REP“-Regionen des Landes

In Kooperation mit der TU Wien/Institut für Raumplanung, Forschungsbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung wurden die Inhalte der REP festgelegt und das Burgenland in vier Regionen eingeteilt:

• Region „Nord 1“: Neusiedler See – Parndorfer Platte (Bez. Neusiedl am See und die Gemeinden am Westufer des Neusiedler Sees im Bez. Eisenstadt)
• Region „Nord 2“: Eisenstadt-Mattersburg (Teile des Bez. Eisenstadt und Bez. Mattersburg)
• Region Mittelburgenland (Bez. Oberpullendorf)
• Region Südburgenland (Bez. Oberwart, Bez. Güssing und Bez. Jennersdorf)