Interkommunaler Businesspark in Oberpullendorf
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Wirtschaft

Businesspark als Impuls für Mittelburgenland

Das Mittelburgenland zählt wirtschaftlich gesehen zu den schwächsten Regionen Österreichs. Das soll sich nun mit Hilfe eines interkommunalen Business-Parks ändern. Beteiligt am neuen Wirtschaftspark sind alle Gemeinden des Bezirks Oberpullendorf, mit Ausnahme von Deutschkreutz.

Der neue Businesspark wird direkt an der S31 im Bereich des Kreisverkehrs zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl entstehen. Geplant ist ein ökologischer Wirtschaftspark. Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) ist davon überzeugt, dass der Wirtschaftspark viele neue Jobs in die Region bringen wird.

Plan zum Interkommunalen Businesspark in Oberpullendorf
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Zehn Hektar sind für den interkommunalen Businesspark bereits reserviert

„Das werden schon 200 bis 300 Arbeitsplätze in weiterer Folge sein, die hier entstehen – wenn nicht sogar mehr. Wir wollen hier auch ökologisch ein grünes Projekt entwickeln. Wir sind mit den Unternehmen in Kontakt, um hier auch Grünraumkonzepte zu entwickeln. Außerdem wollen wir die Unternehmen mit Photovoltaik-Paneelen versehen, damit den Strom auch selbst erzeugen“, so Dorner.

Wirtschaftsagentur zu 70 Prozent beteiligt

100.000 Quadratmeter sind für den interkommunalen Businesspark bereits reserviert. Die Kosten für Grundankäufe und Aufschließungskosten betragen rund 5,4 Millionen Euro. Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) sieht das als wichtige Investition für die Region Mittelburgenland: „Das Konzept beruht darauf, dass 70 Prozent die Wirtschaftsagentur Burgenland übernimmt und 30 Prozent die Gemeinden gemeinschaftlich übernehmen. Die Gemeinden sind in weiterer Folge dann auch an den Einnahmen beteiligt, die ja zwangsläufig zurückfließen werden“, so Schneemann.

Interkommunaler Businesspark in Oberpullendorf
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27 der 28 Gemeinden im Bezirk sind mit am Bord

Dass 27 der 28 Gemeinden mit am Bord sind, sieht Klaudia Friedl (SPÖ), Bürgermeisterin von Steinberg-Dörfl, als starkes Zeichen für den Pendlerbezirk Oberpullendorf. „Ich freue mich, dass ihr auch der Überzeugung seid, dass in einem kleinen Bezirk, der wirtschaftlich nicht so da steht, wie wir es gerne hätten, mit dem Gemeinsamen etwas Großes entstehen kann“, so Friedl.

Startschuss für Businesspark Oberpullendorf

Ein sogenannter interkommunaler Businesspark in Oberpullendorf soll hunderte neue Jobs bringen. Am Montag viel der Startschuss für das Leitprojekt in Steinberg-Dörfl.

Kritik von Bürgerinitiative wegen Stadtzentrum

Das Projekt hat nicht nur Befürworter. Eine Bürgerinitiative in Oberpullendorf befürchtet durch das Projekt eine Schwächung der Wirtschaft im Stadtzentrum – mehr dazu in Diskussion um geplanten Businesspark. „Natürlich muss man diesen Gedanken ernst nehmen und mit Gegenmaßnahmen gegensteuern, um auch zu sehen, wie wir die Innenstadt stärken können. Dazu läuft momentan ein sehr umfangreicher Diskussionsprozess“, so der Oberpullendorfer Bürgermeister Rudolf Geißler (ÖVP).

Grüne: Widerspricht jeder vernünftigen Klimastrategie

„Statt rasch vernünftige Konzepte zur Reduktion der Bodenversiegelung zu erarbeiten und umzusetzen, setzt die Landesregierung weiter auf das großflächige Zuasphaltieren. Der heurige Sommer hat uns eindeutig gezeigt, wie weit die bedrohlichen Veränderungen durch die Klimakatastrophe bereits fortgeschritten sind. Landwirtschaftlicher Boden ist ein wichtiger CO2-Speicher, jeder weitere Hektar verlorener Boden bedeutet mehr CO2 in der Luft und somit einen weiteren Schritt Richtung Klimakatastrophe“, so Das der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Landtagsabgeordnetem Wolfgang Spitzmüller.

„Mir stellt sich die Frage, wo zukünftig unsere Lebensmittel angebaut werden sollen, wenn hektarweise Ackerflächen vernichtet werden. Derartige Businessparks bedeuten mehr Verkehr und dieser ist ist nach wie vor der größte Verursacher von Treibhausgasen", so Federika Hannel, Grünen-Bezirkssprecherin. Hannel und Spitzmüller fordern die Landesregierung auf, vorhandene Leerstände zu nutzen und die massive Bodenversiegelung im Burgenland zu stoppen: „Die Landesräte Dorner und Schneemann nennen es ‚kluges Wachstum‘, in Wahrheit ist das ein klimafeindliches Wachstum und daher alles andere als klug. Nötig ist bodenschonendes und klimataugliches Wachstum. Solche Gewerbeflächen sind weder klug, noch können wir uns noch leisten, noch mehr Boden zu vernichten.“