Prozess Friedhofdieb
ORF/Mario Kanitsch
ORF/Mario Kanitsch
Chronik

„Friedhofs-Dieb“ zu 20 Monaten Haft verurteilt

Ein 40-jähriger ungarischer Staatsbürger wurde am Freitag in Eisenstadt wegen schwerem gewerbsmäßigem Diebstahl auf Friedhöfen zu 20 Monaten unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt. Fast 50 Grabutensilien, darunter auch große Kupferkreuze, wurden gestohlen.

Der 40-Jährige war in der Nacht auf den 13. Oktober 2022 gemeinsam mit einem zweiten Mann in Oberwart und Pinkafeld unterwegs. Sie entwendeten auf den Friedhöfen der beiden Gemeinden Grabkreuze aus Eisen oder Kupfer, Vasen, Grabschalen und andere Friedhofsutensilien. Hinzu kommen zwei weitere Tatorte in der benachbarten Steiermark. Alleine in Pinkafeld betrug der Schaden mehrere tausend Euro. Im April wurde der ungarische Staatsbürger schließlich verhaftet.

„Fahrer für einen Bekannten“

Vor Gericht sagt der 40-Jährige am Freitag, dass er hauptsächlich als Fahrer für seinen Bekannten fungiert hätte. Dieser habe ihm 100.000 Forint, umgerechnet knapp 260 Euro geboten, wenn er mitkomme. Der Mann räumte aber auch ein, auf den Friedhöfen mit gewesen zu sein und Diebesgut abtransportiert zu haben. Dass noch jemand dabei gewesen sein soll, wie die Staatsanwaltschaft aufgrund der Auswertung von gefundenen Handy-Sim-Karten und Telefondaten vermutet, bestritt der Mann.

Schwerer gewerbsmäßiger Diebstahl

Der 40-Jährige wurde wegen schwerem gewerbsmäßigem Diebstahl rechtskräftig zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von 20 Monaten verurteilt – der Zusatz der kriminellen Vereinigung entfiel. Ein reuiges Teilgeständnis wirkte sich strafmildernd aus, allerdings wurde der Mann in Ungarn bereits vier Mal einschlägig verurteilt. Einmal saß er dort auch im Gefängnis, aus dem er 2017 entlassen wurde. Die Zeit, die er jetzt in Österreich bereits in Haft verbracht hat, wird ihm auf seine Strafe angerechnet.